Haan Schüler planen für den Wasserverband

Haan · Beim internationalen "Geo-Water-Projekt" befassten sich Haaner Gymnasiasten unter anderem mit dem Sandbach.

 Ihr "Unternehmen" unterstützt das Fließen: Tarek Mues, Alexander de Geyter, Sanne Star, Lukas Braun und Thea Kulas (von links) hatten sich beim Geo-Water-Projekt am Haaner Gymnasium intensiv mit Schillerpark und Sandbach befasst.

Ihr "Unternehmen" unterstützt das Fließen: Tarek Mues, Alexander de Geyter, Sanne Star, Lukas Braun und Thea Kulas (von links) hatten sich beim Geo-Water-Projekt am Haaner Gymnasium intensiv mit Schillerpark und Sandbach befasst.

Foto: Köhlen

Sie heißen "Aqua Innovation", "Water-Supporter" oder "Bundes-Wasser-Agentur". Ihr Ziel: ein Konzept entwickeln, das den Sandbach in Haan für die Bürger attraktiver macht und den ökologischen Bedingungen gerecht wird. Im Rahmen des Erasmus+-Projekt arbeitete der zehnte Jahrgang des Haaner Gymnasiums an dem "Geo-Water-Projekt", mit dem er von dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) beauftragt wurde.

Für den realen Auftrag gründeten die Schüler fiktive Firmen, ernannten einen Chef und lernten, sich selbst zu organisieren. Zum Arbeitsalltag gehörten auch verschiedene Exkursionen, etwa zum Klärwerk nach Solingen. Jetzt stellten die 108 Schüler, darunter auch acht Jugendliche aus Holland, die Ergebnisse im Saal des CVJM vor.

Mit dabei waren der stellvertretende Geschäftsführer des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW) Peter Schu sowie seine Mitarbeiter, die die sieben Projektgruppen während der Woche als Experten begleiteten. "Wir hatten einen guten Auftraggeber, der sehr intensiv mit den Schülern gearbeitet hat", lobt Lehrerin und Projektkoordinatorin Antje van de Loo.

Gemeinsam mit Kollegin Anna Ravenel initiierte sie im vergangenen Jahr das Erasmus+-Projekt für die Europaschule. "Das ist ein ganz wichtiges Projekt, bei dem die Schüler auch international unter einander in den Austausch kommen", erklärt van de Loo. Zudem haben die Schüler viel über Gruppenstrukturen gelernt und durch das Thema einen lokalen Bezug gefunden, ergänzt Ravenel.

Obwohl die Arbeitsorganisation am Anfang etwas überfordert hatte, erlebten es fast alle Schüler als gute Erfahrung. "Ich finde es toll, das zu managen und darauf zu achten, dass alles fertig wird. Auch, wenn es manchmal schwierig war, alle im Zaun zu halten", erzählt Tarek Mues (15), der als Chef der "International Water Corporation" fünfzehn Mitarbeiter hatte. Besonders gut habe es ihm gefallen, dass es eine reale Aufgabe war. Außerdem sei es eine gute Vorbereitung auf die Arbeitswelt.

Mitschüler Alexander de Geyter (16) sieht das ähnlich. Ihm gefiel die freie Arbeitseinteilung. Als eine der zwei internationalen Gruppen arbeitete die "International Water Corporation" auf Englisch. Den Schillerpark kannte er zwar vorher, den Sandbach selbst habe er aber nicht bewusst wahrgenommen. "Ich denke schon, dass man jetzt die Entwicklungen in Zukunft schon beachten wird und die Stadt bewusster wahrnimmt", sagt De Geyter.

Die Ideen seiner und der anderen Gruppen konzentrieren sich speziell auf die Attraktivitätssteigerung des Gewässers. Mehr Sitzmöglichkeiten und Abfalleimer, besser Wege entlang des Wassers, aber auch ein Spielplatz oder Verbesserungen der Wasserqualität sowie Renaturierung waren Themen. Peter Schu ist begeistert von dem Engagement und dem Interesse der Jugendlichen. Ihre Sicht auf den Sandbach und dessen Umfeld war für den BRW ausschlaggebend zur Mitwirkung bei dem Projekt.

Umfragen der Schüler ergaben noch weitere Aufschlüsse für das Unternehmen: Denn 42 Prozent der Befragten kannten den Bach nicht. "Wir nehmen daraus mit, dass wir als Wasserverband mehr Öffentlichkeitsarbeit machen müssen, um auch den Sandbach bekannter zu machen", resümiert der stellvertretende BRW-Geschäftsführer. Die Anregungen der Schüler für das Flüsschen sollen jetzt beim BRW eingehender betrachtet und auf eine mögliche Umsetzbarkeit geprüft werden.

(RP)
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