Haan Realschul-Eltern üben Kritik an Plänen für Gesamtschule

Haan · Vier Mütter von Realschülern haben sich jetzt in einem Offenen Brief an die Fraktionen im Haaner Stadtrat gewendet - und darin ihr Bedauern über die Schulentwicklungsplanung ausgedrückt. Sie kritisieren, dass "das langjährig bewährte, verlässliche und gut funktionierende Schulsystem aus Gymnasium, Real- und Hauptschule nun zugunsten einer Gesamtschule aufgegeben werden soll".

Kern der Kritik ist zum einen die Informationspolitik der Stadt. An nur einem einzigen Info-Abend sei bisher informiert worden, viele Fragen seien noch nicht beantwortet, so dass sich die Eltern kein umfassendes Bild machen könnten. Zum anderen fühlen sich die Unterzeichner des Briefes nicht gehört, geradezu übergangen: "Eine öffentliche Debatte hat nicht stattgefunden, Realschuleltern wurden nicht gefragt!" lautet die Überschrift über dem Brief. In der Tat hat sich die Befragung nach den Schulwünschen an die Eltern der Kinder gerichtet, die derzeit die erste bis dritte Grundschulklasse besuchen - wie übrigens üblich. Im Vorfeld dieser Befragung hat es hitzige Debatten in Ausschüssen und anderen Gremien gegeben, es hat Jahre gedauert, bis alle dieser Befragung zugestimmt hatte. Hintergrund war und ist, dass Haupt- und Realschule befürchten, demnächst zu wenige Anmeldungen zu haben, da Haaner Eltern ihre Kinder lieber an Gesamtschulen anderswo unterbringen wollten. Dieses Vorgehen kritisieren die vier Mütter und fragen: "Welchen Vorteil bietet eine neue Schulform für Haan? Die Möglichkeit, alle Schulabschlüsse zu erwerben, gibt es in Haan längst. Und auch das teilweise ungeliebte G8 lässt sich durch den Weg von der Realschule zum Gymnasium vermeiden."

Meike Lukat von der WLH, selbst Realschul-Mutter, hat bereits reagiert. Sie stellt klar, dass das Schreiben nicht abgestimmt wurde und somit nicht im Namen "der" Eltern zu werten sei.

(gök)
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