Haan Krankenhaus und Hospizverein kooperieren

Haan · "Niemanden allein lassen" - das ist die Devise für die Zusammenarbeit, die der Verein Christliche Hospiz- und Trauerbegleitung Haan und das St.-Josef-Krankenhaus in einem Kooperationsvertrag anstreben.

Die Würde des Menschen steht im Zentrum - auch und gerade am Ende des Lebens, wenn vielleicht die Kraft fehlt, für die eigene Würde, für die eigenen Rechte zu kämpfen. Hier unterstützt die Christliche Hospiz- und Trauerbegleitung (CHT) in der psychosozialen Betreuung Sterbender und ihrer Angehörigen schon seit vielen Jahren die Patienten im St.-Josef-Krankenhaus. "Uns wurden hier von Anfang an die Türen weit geöffnet", erinnert sich CHT-Vorsitzende Kirsten Walter. Das soll sich mit dem nun unterschriebenen Kooperationsvertrag nicht ändern - im Gegenteil. "Wir wollen so die Ehrenamtlichen besser in den Alltag auf den Stationen einbinden", erklärt Krankenhaus-Direktor Kai Siekkötter die Motivation. Auch gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen sind geplant.

Qualifizierte Hospizhelfer, aber auch Trauerbegleiter kommen bei Bedarf ins Krankenhaus. Der Kontakt läuft über Hildegard Schieck, die in den 80er Jahren am St.-Josef-Krankenhaus Haan ihre Ausbildung zur Krankenschwester machte und jetzt beim Hospizverein beschäftigt ist. Hildegard Schieck übernimmt den Kontaktdienst des CHT, wird regelmäßig Besuche im Krankenhaus machen und dort als erste Ansprechpartnerin für den Hospizverein tätig sein. "Unsere Mitarbeiter machen auf das Angebot aufmerksam und geben den Wunsch dann weiter", erklärt Pflegedirektorin Ellen Zander den Ablauf. "Wer Zuhause schon von uns betreut wurde, wird bei der Verlegung ins Krankenhaus auch weiterhin von seiner Vertrauensperson begleitet", sagt Kirsten Walter. Das gilt auch umgekehrt, wenn der Patient das Krankenhaus verlassen kann und Zuhause weiter versorgt werden soll.

"Wir sind als Hospizvereine in der Region gut vernetzt und können auch Kontakte zu den Angeboten anderer Städte herstellen." Niemand solle allein gelassen werden. "Auch die Mitarbeiter auf den Stationen nicht", betont Ellen Zander. Denn auch die Ärzte und Pflegekräfte brauchen neben den Seelsorgern und den Ethik-Komitees weitere qualifizierte Ansprechpartner wie die der CHT. Zu November ist der Vertrag in Kraft getreten. Zur Vertragsunterzeichnung brachte Helmut Taufer, stellvertretender Vorsitzender des CHT ein besonderes Geschenk mit: ein Handkreuz, das er auch in die Grabeskirche in Jerusalem trug. Die Grabeskirche wurde erbaut als das Kreuz Jesu im Jahr 325 gefunden wurde, ein Teil wird dort als Reliquie verehrt. Kai Siekkötter: "Das Kreuz wird uns erinnern, als christliches Haus bei allen politischen und wirtschaftlichen Zwängen die Würde des Menschen und seine größtmögliche Autonomie nicht aus den Augen zu verlieren."

(RP)
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