Haan In vielen Schritten zu "Dornröschen"

Haan · Es ist eine Mammutaufgabe, die sich die Tanzpädagogin und Profitänzerin Corina Bob vorgenommen hat: mit 180 kleinen und großen Ballett-Tänzern probt die gebürtige Rumänin intensiv an der Aufführung zu "Dornröschen".

 Corina Bob übt mit den jüngsten Ballettschülerinnen die Choreographie für eine Szene. Viele der Mädchen stehen erstmals auf einer Bühne.

Corina Bob übt mit den jüngsten Ballettschülerinnen die Choreographie für eine Szene. Viele der Mädchen stehen erstmals auf einer Bühne.

Foto: Olaf Staschik

Aufgeregt wuseln unzählige kleine und etwas größere Mädchen in der Vorhalle der Schulaula des Gymnasiums Adlerstraße umher. Fast alle tragen rosa Ballettkleidung, haben die Haare zum Dutt gebunden. Die ein oder andere Mama hilft noch, die Schläppchen zu binden, einige kleine Tänzerinnen spielen fangen oder üben allein für sich die ein oder andere Figur, machen Streckübungen mit den Füßen. Dann öffnet sich die große Doppeltür zur Aula und die Mädchen für die nächste Szenenprobe werden hereingerufen.

"Das ist wirklich eine große Aufgabe, alles zu koordinieren, aber ich mache das ja nicht zum ersten Mal, insofern bleib ich ganz ruhig", sagt Corina Bob lachend und strahlt dabei wirklich erstaunlich entspannt. Die 45-jährige Rumänin leitet seit 16 Jahren ihre eigene Tanzschule, hat mit den Schülern bereits den Nussknacker, Schneewittchen oder Rotkäppchen inszeniert. "Diese Aufführungen sind ganz wichtig, weil die Schüler dann immer ein Ziel haben und zeigen können, was sie gelernt haben", weiß die Profitänzerin aus Erfahrung.

Bereits seit Oktober vergangenen Jahres arbeitet sie gemeinsam mit dem Tanzpädagogen Jeremy Green an der tänzerischen Umsetzung des Märchens. Green selbst hat an der Royal National Ballettschool in London gelernt, schon für die Queen getanzt. "Tanzen kann man nur bis zu einem bestimmten Alter, die Arbeit mit den Kindern macht mir aber auch riesig viel Freude", erzählt der gebürtige Engländer fröhlich und gibt den probenden Schülerinnen positives Feedback und kleinen Szenenapplaus.

Julia Leonhardt ist 15 Jahre. Sie tanzt, seit sie drei ist, und verkörpert Dornröschen. Die hübsche Wuppertalerin freut sich sehr über die Hauptrolle. "Das ist neu für mich, und ich bin jetzt schon ziemlich aufgeregt", erzählt sie leise, um nicht die laufenden Proben zu stören. Warum gerade sie die Aurora verkörpert? "Ich weiß nicht", sagt sie in ehrlicher Bescheidenheit.

"Ganz einfach", erklärt Corina Bob, "Julia bewegt sich unglaublich elegant, hat etwas sehr Feines, sehr schöne, lange Beine und Kraft, sie steht stabil in den Spitzen, dreht sich toll, sie bringt einfach super Voraussetzungen mit". Unter den 180 Darstellern sind gerade mal drei männliche Tänzer. Einer ist Kilian Maag aus Hochdahl. Gleich vier verschiedene Rollen verkörpert der 13-Jährige. Dass er als Junge mit seiner Leidenschaft für Ballett doch ziemlich aus der Reihe tanzt, stört den blonden Jungen mit der eckigen Brille eigentlich gar nicht. "Ich tanze schon so lange, dass es einfach zu mir gehört und sich auch meine Freunde daran gewöhnt haben."

Die Feen tanzen auf der Bühne, Corina Bob schaut zu, ist begeistert. "Es klappt alles ganz toll", schwärmt sie. Einzig eine Szene bereitet der fröhlichen Tanzpädagogin noch etwas Kopfschmerzen. "Wir haben eine Schlafszene, die etwa drei Minuten dauert. Da gilt es ganz ruhig in der jeweiligen Position zu verharren. Vierjährige das schaffen zu lassen, das ist eine wahre Herausforderung."

Vorstellungen von "Dornröschen" gibt es am Samstag und Sonntag, 12., 13., sowie Samstag, 19. Dezember, in der Aula des Gymnasiums an der Adlerstraße. Karten können unter Telefon 02129 50442 bestellt werden.

(dani)
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