Haan-Gruiten Haufenweise Müll auf Bahngelände gekippt

Haan-Gruiten · Gruitens Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe hat am Neandertalweg eine wilde Kippe entdeckt.

 Küchen-Arbeitsplatten, Türen, Paletten, Matratzen und viel andere Dinge haben Unbekannte am Neandertalweg abgekippt. Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe ist empört.

Küchen-Arbeitsplatten, Türen, Paletten, Matratzen und viel andere Dinge haben Unbekannte am Neandertalweg abgekippt. Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe ist empört.

Foto: Ralph Matzerath

Was nahe der Bahngleise am Neandertalweg in Gruiten abgekippt worden ist, sieht nach einer Haushaltsauflösung der gründlichen Art aus. Knapp 50 Meter vor der Zufahrt zum Tennisclub türmen sich auf der Gleisseite der Straße Kücheneinrichtung und Matratzen. Mehrere alte Holztüren mit Limba-Furnier lehnen hinter einem Baucontainer der Bundesbahn - eingepackt in die Pappen von neuen Türen. "Das ist ein mittelschwerer Umweltskandal", sagt Hans-Joachim Friebe voller Ärger. Der Gruitener Landschaftswächter hat seine Entdeckung gestern schon an den städtischen Betriebshof gemeldet, der für die Entsorgung von solchen wilden Kippen zuständig ist. Vermutlich wird heute ein Bauhof-Trupp anrücken, die wilde Kippe auf einen Lastwagen laden und den Unrat geordnet entsorgen.

"Das Problem wird eher größer als kleiner", hat Friebe den Eindruck. Er berichtet davon, dass vor Kurzem mehrere hundert Kilo Abfälle - eine alte Küche - im Bereich Champagne unter der Brücke der Umgehungsstraße, oberhalb der Bahnstrecke gefunden wurde.

Für die Beseitigungskosten müssen alle Haaner Gebührenzahler aufkommen. Denn die Entsorgung wilder Kippen wird aus dem Topf der Müllabfuhrgebühren bezahlt. 8000 Euro sind allein in diesem Jahr für Transport und Verbrennungskosten vorgesehen. Dieser Posten und die damit verbundenen Personalkosten erhöhen die Gebühr für jeden Haushalt.

Dabei gibt es mehrere legale Entsorgungswege. Zum einen könnte privat ein Sperrmülltermin gebucht werden. Kostenpunkt: zehn Euro. Auch eine Fahrt zum Containerdienst - zum Beispiel Bartz an der Straße Schallbruch - würde sich anbieten. Dort könnte der Müll getrennt werden - Holz, Elektrogeräte, Schutt und Verbrennungsabfälle. Wobei die Preise je nach Abfallart variieren.

Wird ein Umweltsünder erwischt, ist eine Strafanzeige fällig und das Bußgeld dürfte deutlich höher ausfallen, als die reguläre Entsorgung gekostet hätte.

(RP)
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