Bahnhof Haaner streiten weiter um Standort des Fahrkartenautomatens

Haan · Der unglückliche Standort des Fahrkartenautomaten bleibt Thema: Warum wird er nicht einfach versetzt?

 Das ist das Problem: Der Fahrkarten-Automat am Haaner Bahnhof ist von den Gleisen aus nur über Treppenstufen zu erreichen.

Das ist das Problem: Der Fahrkarten-Automat am Haaner Bahnhof ist von den Gleisen aus nur über Treppenstufen zu erreichen.

Foto: Alexandra Rüttgen

Nachdem die RP über den unglücklichen Standort von Fahrkartenautomat und Entwerter am Haaner Bahnhof berichtet hat - er ist von beiden Gleisen aus nur über Treppenstufen zu erreichen - tauschen sich die Haaner auch auf Facebook über das Problem aus. "Vielleicht sollte man mal über den Standort unseres einzigen Haaner Automaten nachdenken", heißt es dort von einer Teilnehmerin. "Ein VRR-Automat könnte ja auch vor dem Bahnhof stehen." Ein anderer sieht darin wiederum ein Problem: "Wenn wie in Haan der Weg zu den Bahnsteigen nicht zwingend vor den Bahnhof führt, dann würden Umwege wahrscheinlich nur über einen zweiten Automaten vermieden."

Warum also wird der Automat nicht einfach umgesetzt? "So lange der Bahnhof nicht umgebaut ist, ist das nicht möglich", sagt Sabine Tkatzik, Sprecherin des zuständigen Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Tkatzik verweist darauf, dass der Bahnhof nach seiner Modernisierung, aus deren Anlass auch Aufzüge eingebaut werden, "an allen Stellen ohne Stufen zugänglich" sein wird. Vor der Modernisierungsoffensive "wird nichts geschehen". Im Herbst dieses Jahres werden jedoch Mitarbeiter von Bahn und VRR die umzubauenden Stationen abfahren, "um zu sehen, wo mögliche Probleme liegen". Auch der Haaner Bahnhof sei darunter.

Das Problem nur: Die Modernisierungsoffensive für den Haaner Bahnhof wird frühestens im Jahr 2019 erfolgen. Das war Ergebnis eines Gesprächs, zu dem sich im Juni vergangenen Jahres der damalige Landtagsabgeordnete Manfred Krick, Haans Bürgermeisterin Bettina Warnecke und Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz im Landtag mit VRR-Vorstand Martin Husmann trafen. Doch im Wörtchen "frühestens" liegt ein Unsicherheitsfaktor. Das weiß auch Jörg Dürr (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses ÖPNV des Haaner Stadtrats: "Die Modernisierungsoffensive läuft von 2019 bis 2023." Das heißt, womöglich müssen die Haaner noch länger auf die Modernisierung ihres Bahnhofs warten. Dürr erwartet daher, dass sich auch die jetzigen Landtagsabgeordneten "parteiübergreifend dafür einsetzen, dass der ÖPNV in Haan modernisiert wird."

Dazu der Landtagsabgeordnete Christian Untrieser (CDU): "Der Öffentliche Personennahverkehr und insbesondere die Bahn sind wichtige und umweltfreundliche Transportmittel. Bahnhöfe sind nicht nur Verkehrsknotenpunkte, sondern auch soziale Treffpunkte. Wer Mobilität fördern will, muss also für Bahnhöfe sorgen, an denen die Menschen sich wohlfühlen. Dazu gehört ein barrierefreies Einsteigen ebenso wie ein schneller unkomplizierter Ticketkauf. Die Bahnhöfe in Haan und Gruiten sind zur Modernisierung in den nächsten Jahren vorgesehen. Dies duldet keine weiteren Zeitverzögerungen. Daher unterstütze ich die bisherigen Initiativen aus der Bürgerschaft und werde mich für eine zügige Modernisierung einsetzen."

Darauf setzen auch die Haaner: "Eine verbesserte Erreichbarkeit des Haaner Bahnhofs könnte im schlimmsten Fall auch umsatzsteigernd sein", schreibt ein Bürger auf Facebook ironisch. Soll heißen: Hat der Bahnhof erst einmal ein freundliches Gesicht und ist barrierefrei, könnten sich auch mehr Kunden dazu entschließen, die Bahn zu nutzen.

(arue)
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