Haan Haan feiert Jubiläums-Konfirmation

Haan · Viele Menschen, die vor fünfzig oder sechzig Jahren konfirmiert wurden, kamen am Sonntag zum Gottesdienst.

 Die Gold- und Diamant-Konfirmanden vor dem Kirchenportal: Etliche von ihnen kennen sich seit Kindesbeinen und waren auch gemeinsam bei ihrer Konfirmation. Der ein oder andere hat am Wochenende alte Freundschaften erneuert.

Die Gold- und Diamant-Konfirmanden vor dem Kirchenportal: Etliche von ihnen kennen sich seit Kindesbeinen und waren auch gemeinsam bei ihrer Konfirmation. Der ein oder andere hat am Wochenende alte Freundschaften erneuert.

Foto: Olaf Staschik

Eingeladen hatte die evangelische Gemeinde alle Männer und Frauen, die in den Jahren 1956 oder 1966 in der Kirche an der Kaiserstraße konfirmiert worden waren - zu einem festlichen Abendmahlsgottesdienst, der von Pfarrer Hans-Peter Gitzler geleitet wurde, und einem gemeinsamen Mittagessen im CVJM-Haus. Wie sich herausstellt, e können sich viele noch ganz genau an ihre Konfirmation erinnern.

"Es war das erste richtige Kleid, das ich bekommen habe", erzählt etwa Marlene Kaiser, die ihre Diamantene Konfirmation feiern konnte. Eine Woche später bekam ihre Schwester das Kleid dann, denn sie wurde ebenfalls konfirmiert. "Wir waren sehr arm." Trotzdem gab es eine Familienfeier, die Marlene Kaiser nicht vergessen hat.

Eine besonders große Familienfeier wurde zur Konfirmation von Ulrike Janz (geb. Löhr) gefeiert. "Alles, was an Verwandtschaft zur Verfügung stand, wurde eingeladen", sagt sie lachend. Es sei ein sehr großes Fest gewesen. Auch für sie war die Konfirmation etwas Besonderes. "Es war der Schritt ins Erwachsenenleben", sagt sie. "Man wurde in die Gemeinde aufgenommen. Außerdem fing man danach meist auch eine Lehre an." Schließlich habe man damals schon mit 15 mit der Berufsausbildung begonnen. Auch Geschenke wurden zur Konfirmation gemacht: "Ich habe ein Kofferradio bekommen", erinnert Ulrike Janz. "Das war das Highlight. Es war so ein kleines, braunes." Regina Makulik (geb. Häcker) hat einen neuen Schreibtisch für ihr Zimmer geschenkt bekommen. "Damals gab es auch mal fünf Mark oder einen Friseurgutschein", erzählt sie, das sei heute undenkbar. Sie empfand ihre Konfirmation ebenfalls als etwas Besonderes. "Man durfte den ersten Schluck Wein trinken. Das war sehr aufregend!" Allerdings war ihr ein großes Familienfest verwehrt, da die meisten ihrer Verwandten in der damaligen DDR lebten. "Noch nicht einmal meine Paten waren da", sagt sie. Nur ihr Opa sei dabei gewesen. Regina Makulik und Ulrike Janz haben beide ihre Goldene Konfirmation gefeiert. Die beiden sind befreundet und das schon sehr lange. "Wir sind zusammen eingeschult und ausgeschult worden, sind zusammen konfirmiert worden und zusammen zur Lehre gegangen", erzählt Ulrike Janz. Dann hätten sie sich aus den Augen verloren, doch in jüngster Zeit haben sie wieder Kontakt zueinander. "Es bedeutet mir sehr viel, mit meiner Freundin die Goldene Konfirmation zu feiern", sagt Regina Makulik. Nun sei ihr gemeinsames Vorhaben, in zehn Jahren wieder hier zu sein, um die Diamantene Konfirmation zu feiern.

Mit den beiden zur Schule und zur Konfirmation ging auch Roland Freund. "Man hat sich lange nicht gesehen", sagt er. An seine Konfirmation erinnert er sich auch noch genau. "Ich fühlte mich ein bisschen unbeholfen", gibt er zu. "Ich hatte glatte Schuhe an und bin beim Hinknien beinahe nach hinten weggerutscht." Auch er hat mit der Familie gefeiert. "Wir hatten 18 Gäste." Und über ein Geschenk hat er sich besonders gefreut. "Ich habe einen Siegelring bekommen", sagt er. Siegelringe seien damals sehr in Mode gewesen. Nach dem festlichen Jubiläumsgottesdienst geht er noch zum Mittagessen zum CVJM, um vielleicht noch den einen oder anderen Goldkonfirmanden zu treffen und alte Freundschaften aufzufrischen.

(grue)
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