Haan Haan feiert Gold- und Diamant-Konfirmation

Haan · Die Firmlinge von einst erinnern sich gern an ihre ersten Schritte mit der Kirche. Nur wenige haben indes jemand anderen wiedererkannt.

 Pfarrer Hans- Peter Gitzler konnte 16 Diamantkonfirmanden und 21 Goldkonfirmanden zum Gottesdienst begrüßen.

Pfarrer Hans- Peter Gitzler konnte 16 Diamantkonfirmanden und 21 Goldkonfirmanden zum Gottesdienst begrüßen.

Foto: Staschik

Viel Zeit ist ins Land gegangen, seit die Konfirmanden mit damals 14 Lebensjahren in die Kirche zogen, um mit einem öffentlichen Bekenntnis zum Glauben ins kirchliche Erwachsenenleben einzutreten. Bei den einen liegen 50 Jahre, bei den anderen schon 60 Jahre zwischen dem Damals und heute. Nun haben sie sich wieder hier versammelt, um ihre goldene oder diamantene Konfirmation zu feiern.

"Viele sind von weit her gekommen", weiß Pfarrer Hans-Peter Gitzler. "Wir versuchen, die Jubilare anhand von Kirchenbüchern ausfindig zu machen und einzuladen." Zuweilen grenzt es an Detektivarbeit, die nicht immer zum Ziel führt. "Manche sind einfach irgendwo verschwunden."

Doch an diesem Sonntag ist der Saal im Gemeinde-Café voll, und es wird munter geplaudert. "Es sind 21 Gold- und 16 Diamant-Konfirmanden", sagt der Pfarrer. Sich während dieser Feier noch einmal an die eigene Konfirmation zu erinnern, sieht Gitzler als Vergewisserung an. "Man schaut noch einmal, wo man mit seinem Glauben steht." Aber es ist auch ein Rückblick auf das eigene Leben. "Und es ist spannend, die Leute nach so langer Zeit wieder zu treffen", meint der Pfarrer. Dann fragt er in die Runde, ob sich denn viele wiedererkannt hätten. Darauf erntet er ein ziemlich einhelliges "Nein".

Brigitte Meininger ist eine von den Gold-Konfirmandinnen. "Es ist schade, dass ich keinen wiedererkenne", sagt sie. An ihre eigene Konfirmandenzeit hat sie kaum noch Erinnerungen. "Das ist eigentlich schade." Inzwischen wohnt sie in Hilden, wo sie sich auch in der Kirche als Ehrenamtliche engagiert hat. "Ich habe neun Jahre lang Geburtstagsbesuche gemacht", erzählt sie. Doch dann hat sie auf einen Schlag vier Enkel bekommen und widmet sich nun stärker dem Nachwuchs.

Auch Winfried Walter hat nicht viele Erinnerungen an seine Konfirmation. "Beim Konfirmandenunterricht waren wir zu dritt und sind dann zusammen mit der Gruppe konfirmiert worden", sagt der Diamant-Konfirmand und erklärt: "Wir hatten Schule, als der reguläre Konfirmandenunterricht stattfand." Dennoch sieht er seine Konfirmation als ein "Stück Lebensbegleitung". "Mein Elternhaus war nicht christlich", sagt er. Aber die Betreuung durch den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) hat seinen weiteren Lebensweg bestimmt. "Ich war Religionslehrer und zuletzt als Dezernent im Kirchenamt tätig", erzählt Winfried Walter.

Gisela Feinen dagegen hat jemanden wiedererkannt. "Eine Schulkameradin", verrät sie. Sie kann sich noch daran erinnern, dass sie bei der Vorprüfung im Gemeindehaus ziemlich aufgeregt war. "Wir mussten etwas aufsagen." Und auch die Familienfeier ist ihr im Gedächtnis geblieben. "Im Vergleich zu heute war sie eher einfach", erzählt sie. "Die Geschenke waren schlichter." Trotzdem sei sie sehr feierlich gestimmt gewesen. "Das Wichtigste damals waren das Kleid und die Schuhe", erinnert sie sich. "Ich durfte zum ersten Mal Absatzschuhe tragen." Ein ganz besonderes Erlebnis.

So haben alle ihre ganz eigenen Erinnerungen, die sie nach dem Gottesdienst noch bei einem gemeinsamen Gemeindemahl in den Räumen des CVJM austauschten.

(sue)
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