Haan Grundschüler rechnen um die Wette

Haan · Noch nie hatte der Landeswettbewerb Mathematik so viele Teilnehmer. Musikschule hilft mit Platz.

Haan: Grundschüler rechnen um die Wette
Foto: Staschik, Olaf (ola)

"Schon ein bisschen aufregend" findet Jonas (10) den Landeswettbewerb für Mathematik. Der Junge wartet in der Aula der Grundschule Mittelhaan darauf, endlich aufgerufen zu werden. Er ist einer der Teilnehmer aus der Grundschule in Gruiten. Die Lehrerin hat ihn hergeschickt. Die erste Runde war nicht so schwer, er wird wohl irgendwelche Aufgaben lösen müssen, schätzt Jonas die Situation ein. Ganz so entspannt sieht das Mia (9) nicht, "schließlich weiß man ja gar nicht, was da kommt", verrät sie. Die Drittklässlerin der Grundschule Mittelhaan verspürt großen Druck, aber nicht von den Eltern. Die Aufregung ist ihr anzusehen. Ihre Freunde nerven ein bisschen, wenn diese sie ständig auf ihren Sieg in der ersten Runde ansprechen, gibt sie zu verstehen. Besonders traurig findet sie die Kinder, die es nicht weiter geschafft haben.

Gunhild Teich, zuständige Koordinatorin für Erkrath, Mettmann, Wülfrath und Haan, fand die erste Runde hingegen zu leicht: "Letztes Jahr waren es nur 70 Schüler, die es in die zweite Runde geschafft haben. Dieses Jahr haben 230 Schüler die erste Runde überstanden." Nur mit viel Unterstützung von Thomas Krautwig, Leiter der Musikschule Haan, konnte der Wettbewerb trotz der vielen Schüler, in Haan stattfinden.

Der Wettbewerb, erzählt die Mathematiklehrerin Teich, sei eigentlich dafür da, um leistungsstarke Schüler zu fördern. Es sei allerdings wichtig, keinen Druck auf die Kinder auszuüben. Genauso sieht es auch die Mutter von Jonas, Simone Poppels. "Hauptsache er hat Spaß daran. Erwartungen haben wir keine", sagt sie. Stolz auf ihren Sohn ist sie natürlich trotzdem.

Teich berichtet hingegen: "Viele Eltern sind richtig ehrgeizig und wollen, dass ihr Kind unbedingt Erfolg hat." Eine Mutter hat wegen terminlicher Probleme die Teilnahme abgesagt. Erst wollte sie den ganzen Wettbewerb verschieben lassen. "Das geht natürlich nicht! Ich kann den anderen 229 Kandidaten ja nicht absagen, weil eine Schülerin zum Kindergeburtstag eingeladen ist.", erzählt die erfahrene Lehrerin.

16 Punkte mussten die minderjährigen Mathematiker in der ersten Runde erreichen. Wie viel Punkte für das Rechen-Finale am 16. April in Düsseldorf notwendig sind, ist noch nicht klar. Insgesamt können die Grundschüler 40 Punkte in fünf Aufgaben erreichen. Ob die kleine Mia noch mehr Grund zur Aufregung hat, steht frühestens in einer Woche fest.

Die Aufgaben sind aber lösbar, so viel sei verraten.

(RP)
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