Gruiten Gruitener Bahnstraße wurde zur Trödelmeile

Gruiten · Paula (9) steht hinter ihrem Verkaufsstand. "Wieviel willst du dafür haben?", fragt ein Mann, der nach zwei kleinen Spielzeugautos von ihrem Stand gegriffen hat. "50 Cent pro Auto", antwortet die Neunjährige. - Die Spielzeugautos wechseln ihren Besitzer.

 Reges Treiben beim Kindertrödelmarkt auf der Bahnstraße. Spielzeug und anderes aus den Kinderzimmern fand zufriedene Abnehmer.

Reges Treiben beim Kindertrödelmarkt auf der Bahnstraße. Spielzeug und anderes aus den Kinderzimmern fand zufriedene Abnehmer.

Foto: Olaf Staschik

Genau wie Paula haben 94 andere Kinder beim Kindertrödelmarkt der Werbegemeinschaft Gruiten auf der Bahnstraße mitgemacht: "Der Kindertrödelmarkt ist seit rund 20 Jahren eine feste Institution in Gruiten. Die Kinder freuen sich immer sehr darauf, ihr Kinderzimmer leer zu räumen und ihr Taschengeld aufzubessern", erzählt die zweite Vorsitzende der Gruitener Werbegemeinschaft, Friederike Zimmer. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren konnten kostenlos am Trödelmarkt teilnehmen und ihre alten Spielsachen verkaufen. Seit drei Jahren ergänzt ein kleiner Büchermarkt die Veranstaltung: "Diesmal haben wir zusätzlich zu dem Kindertrödelmarkt noch sechs Bücherstände, die eine Standgebühr zahlen müssen. Die Einnahmen daraus werden einem karitativen Zweck zugeführt", erklärt Zimmer.

Die 80 Stände der Trödelmarktverkäufer verliefen rund 500 Meter die Bahnstraße entlang bis zu einer riesigen Feuerwehrauto-Hüpfburg, die Besucher zum jährlichen Fest des Löschzugs Gruiten der Freiwilligen Feuerwehr Haan lockte: "Die Werbegemeinschaft Gruiten und wir haben unser Feuerwehrfest jetzt zum achten Mal gemeinsam mit dem Trödelmarkt organisiert. Wir ergänzen uns gegenseitig und jeder profitiert von der Laufkundschaft", so Löschzugführer Hans Löhr. Momentan hat der Gruitener Löschzug 28 Mitglieder und ist auf der Suche nach neuen Mitgliedern: "Wir möchten den Leuten unsere Arbeit zeigen. Viele wissen gar nicht, dass wir alle Ehrenamtler sind und dass man auch mal nachts zu einem Einsatz gerufen wird", sagt Löhr.

Über die Besucheranzahl zeigt sich Löhr zufrieden: "Im Moment ist es sehr voll und wenn der Trödelmarkt vorbei ist, dann wird es noch voller." Über wenige Besucher kann auch die Trödelmarktverkäuferin Klara (13) nicht klagen. Sie hat ihren Playmobilbauernhof an die Geschwister Jonas (6) und Franka (4) verkauft. "Wir freuen uns, dass wir jetzt noch etwas von Playmobil gefunden haben, was zu unseren anderen Sachen passt", sagt Jonas. Gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Sohn trödelt auch Kristin Becker alte Spielsachen: "Wir verkaufen Schleich- und Playmobilfiguren. Momentan laufen die Geschäfte aber eher schleppend und gerade schauen sich meine Kinder auf dem Trödel nach Dingen um, die sie vielleicht kaufen möchte", erzählt Becker.

Bei Paula laufen die Geschäfte gut: "Wir hatten schon Kunden, bevor der Trödelmarkt überhaupt losging, und ich habe schon 40 Euro zusammen bekommen. Wenn ich 60 Euro verdient habe, dann kaufe ich mir von dem Geld Rollerblades."

(eku)
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