Haan Gesamtschule bleibt bei Politik ein heißes Eisen

Haan · Eigentlich sollte es ja nur eine Kenntnisnahme sein. Doch am Ende gab es erneut eine Grundsatzdiskussion um Sinn und Zweck einer Gesamtschule in Haan: Der Bildungsausschuss beschäftigte sich am Donnerstagabend mit der Auswertung der Elternumfrage.

FDP-Fraktionschef Michael Ruppert meldete indes Gesprächsbedarf an und wählte, als ihm nicht entsprochen werden sollte, gegenüber der Vorsitzenden Monika Morwind (CDU) harsche Worte: "Wenn ich das jetzt nicht ansprechen darf, gehe ich sofort nach Hause." Das löste Kopfschütteln bei GAL und SPD aus. Uwe Elker (SPD) scharf: "Demokratie heißt, dass man Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren hat." Tobias Kaimer (CDU) hielt dagegen: "Das Thema muss weiterhin kritisch verfolgt werden."

Ruppert erhielt letztlich seine Redezeit und legte seine Zweifel dar, stellte beispielsweise die hohen Anmeldezahlen für die Realschule mit den Absichtserklärungen der Eltern in Relation, die mit ihrem Votum für eine Gesamtschule zugleich akzeptieren, dass die Realschule ausläuft: "Es fragt sich, wie realitätsnah die Studie ist". Auch der Gutachter wirkte beizeiten ob der Fragen aus der Politik entnervt, lieferte jedoch die gewünschten Informationen. So berichtete er, dass die Leitung der neuen Schule bereits "deutlich vor dem ersten Schuljahr installiert" werde und daher Einfluss auf das Konzept der Einrichtung nehmen könne - ein Anliegen, das insbesondere der WLH wichtig war. Jochen Sack (GAL) betonte hingegen, dass die auslaufenden Schulen unterstützt werden müssen. Auf Anregung von Tobias Kaimer wird der Ausschuss nun die Gesamtschule Wuppertal-Barmen besuchen, die kürzlich als beste Schule Deutschlands prämiert wurde. Die Diskussion kommentierte Reinold Mertens, Leiter der Emil-Barth-Realschule, am Ende so: "Ich finde es erschreckend, wie man hier miteinander umgeht."

(arue)
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