Haan Für ihren Job bringt sie langen Atem mit

Haan · Kristina Otten-Korthaus ist die neue stellvertretende Leiterin des Haaner Gymnasiums. Sie folgt auf Helmut Gerlach.

 Kristina Otten-Korthaus wechselt vom Düsseldorfer Lessing-Gymnasium nach Haan. Auch als stellvertretende Leiterin will sie weiterhin unterrichten.

Kristina Otten-Korthaus wechselt vom Düsseldorfer Lessing-Gymnasium nach Haan. Auch als stellvertretende Leiterin will sie weiterhin unterrichten.

Foto: Olaf Staschik

Die Formulierung war ungewöhnlich. "Freiwillig" sei sie nach Haan gekommen, sagte Kristina Otten-Korthaus, als sie sich am 19. August dem Bildungsausschuss vorstellte. Als die neue stellvertretende Leiterin des Haaner Gymnasiums im RP-Gespräch an diese Formulierung erinnert wird, lacht sie.

Die heute 50-Jährige wechselt von Düsseldorf nach Haan, also von einer Groß- in die Kleinstadt. Und - ja - das tut sie freiwillig, denn Schule und Bildung in der Großstadt, "das ist ein Riesen-System", sagt Otten-Korthaus. Da gefällt ihr diese "Wir kennen uns"-Atmosphäre in Haan doch wesentlich besser. "Ich habe das Gefühl, da kann ich mich gut einfügen", sagt sie.

Otten-Korthaus lebt mit ihrem Mann, vier Kindern (15, zwei mal 17 und 18 Jahre alt) sowie Irish-Setter-Hündin Marla in Mettmann. Zurzeit arbeitet sie Montag und Dienstag noch im Düsseldorfer Lessing-Gymnasium, um ihre Aufgaben abwickeln und dem Nachfolger geordnet übergeben zu können. Im November steht sie dem Haaner Gymnasium dann als "Schulleiterin in ständiger Vertretung" in Vollzeit zur Verfügung.

Sie arbeitet damit eng mit Leiterin Friederike von Wiser zusammen, die sich nach der Verabschiedung ihres langjährigen Stellvertreters Helmut Gerlach Ende Juni in den Ruhestand über die Verstärkung freut. "Schulleitung ohne Team ist undenkbar", gibt sie zu bedenken. Nach einem langen Kennenlerngespräch mit Otten-Korthaus habe sie der schulfachlichen Aufsicht "signalisiert, dass das gut passen könnte", erinnert sich von Wiser. "Wir haben vergleichbare Ideale, was Schule angeht", sagen beide. Man brauche Visionen, um Schule voranzubringen. Dabei habe das Haaner Gymnasium mit rund 870 Schülern eine "sehr schöne Größe", sagt Otten-Korthaus, die auch weiterhin ihre Fächer Sport, Biologie und evangelische Religionslehre unterrichten will. "Ich bin Lehrerin, und das will ich auch bleiben", sagt sie. Das war auch schon in der Jugend ihr Traumberuf, "und ich habe mich durchgesetzt, Lehrerin zu werden, trotz der damaligen schlechten Einstellungssituation." Begeisterungsfähigkeit und Ausdauer, so beschreibt sie ihre wichtigen Eigenschaften. Letztere hat sie auch schon bei Marathon-Läufen unter Beweis gestellt. Dass sie langen Atem aber auch während des Neubaus des Gymnasiums braucht, ist ihr bewusst: "Das ist schon eine riesige Verantwortung - aber auch eine tolle Perspektive." Von Wiser bestätigt: "Es gibt ganz viele Gestaltungsmöglichkeiten."

Otten-Korthaus nimmt ihren erzieherischen Auftrag ernst. "Gegenseitige Achtung und Wertschätzung, das ist mir sehr wichtig", sagt sie. Auch Werte wie Ehrlichkeit und Verlässlichkeit will sie ihren Schülern mitgeben. "Es sollte jedem Schüler möglich sein, einen guten Schulabschluss zu erhalten", betont Otten-Korthaus, und von Wiser fügt hinzu: "Und eine gute Schulzeit zu haben." Beide Frauen schauen sich an und lächeln einander bestätigend zu. Das passt wirklich.

(arue)
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