Haan-Gruiten Förderverein kann sich nicht auflösen

Haan-Gruiten · Gruitener Fußballfreunde stecken im Dilemma: Das Geld auf ihrem Vereinskonto soll einen Unterstand am Gruitener Sportplatz finanzieren. Aber es findet sich kein Bauherr. Die Finanzen sollen aber auch nicht im städtischen Haushalt untergehen.

Gut zwei Jahre ist der grundsanierte Sportplatz Gruiten in Betrieb. Aber noch immer fehlt ein Unterstand, der Zuschauer auf den Tribünen-Stufen vor Regen schützt. Geld, eine solche Dachkonstruktion zu finanzieren, ist vorhanden. Dennoch werden Sportplatz-Besucher sich noch weiter in Geduld üben müsen. Es sind die Strukturen, die das Vorhaben so schwierig machen.

Das Geld hat der Förderverein Fußball Haan-Gruiten aufgetrieben. Dessen Vorsitzender, Dieter Schauf, hatte seit 2010 für die Sanierung des Gruitener Sportplatzes am alten Platz gekämpft, Angebote eingeholt und Sponsoren gesucht. Weil aber die Stadt Haan Eigentümerin des Sportareals war und ist, gestaltete sich die Abstimmung nicht gerade einfach. Die Differenzen zwischen Förderverein und Stadt führten dazu, dass sich die Unterstützer aus dem Vorhaben im Grunde zurückzogen.

 Mit der Sonderauflage von "Borgmanns Kräuter Tropfen" brachte der Förderverein 11 256 Euro für das Sportplatz-Projekt zusammen. Unser Archivbild zeigt (von links) Bernd Borgmann, Herbert Cornelsen, Torsten Fritz, Hans Richartz und Dieter Schauf.

Mit der Sonderauflage von "Borgmanns Kräuter Tropfen" brachte der Förderverein 11 256 Euro für das Sportplatz-Projekt zusammen. Unser Archivbild zeigt (von links) Bernd Borgmann, Herbert Cornelsen, Torsten Fritz, Hans Richartz und Dieter Schauf.

Foto: Olaf Staschik

Nur: Eine der Aktionen, Geld für das ehrgeizige Sanierungsprojekt aufzutreiben, war eine Sonderauflage des Kräuterlikörs "Borgmanns Kräuter Tropfen" (BKT). Der Verkauf von 2000 Flaschen erlöste am Ende 11 256 Euro. Damit sollte der Unterstand finanziert werden. Bis jetzt ist es dazu nicht gekommen. Nun möchte sich der seit 2012 im Grunde untätige Förderverein auflösen. Die Mitglieder halten an ihrem Ziel fest, können (und wollen) aber nicht als Bauherr auftreten. Würden Sie den Verein auflösen, dann ginge das Geld vom Konto, rund 30 000 Euro, nach den Statuten an die Stadt. "Im Haushalt würde es verschwinden und nicht mehr zur Förderung des Fußballs dienen", erklärte Dieter Schauf.

Der Turn- und Sportverein (TSV) Gruiten hat noch keine Entscheidung über den Bau getroffen. "Wir Fußballer sind eine von acht Abteilung im Verein", sagt Abteilungsleiter Peter Burek. Jetzt soll ein Fachmann des Landessportbundes den Verein über Möglichkeiten beraten, das Vorhaben umzusetzen. "Den Bau eines Unterstandes haben wir immer befürwortet. Daran hat sich nichts geändert", sagt Peter Burek. Wenn die Informationen vom Sportbund vorliegen und im Vorstand des Hauptvereins eine Entscheidung getroffen sei, dann solle das weitere Gespräch mit dem Förderverein gesucht werden, sagte Burekt gestern.

Dieter Schauf hat einige Angebote für den Bau eines Unterstandes eingeholt und nach eigenen Angaben auch dem Betriebshof vorgelegt. Doch strebe die Stadt eine aufwändigere Lösung an. Laut Peter Burek soll wohl ein befahrbarer Weg am Unterstand vorbei zum Flutlichtmast erhalten bleiben. Was Schauf mit einfachem Schotter für machbar hält, soll nach Einschätzung der Stadt jedoch ausgeschachtet - und damit teurer - werden. "Wir hätten am liebsten, wenn der Verein das Projekt wieder selbst abwickelt wie damals den Bau des Kleinspielfeldes", merkte Betriebshofleiter Claus Hippel an. Das Ganze werde "aber nicht ohne Bautrag und nicht ohne jemanden gehen, der für die Statik gerade steht", umsetzbar sein.

Burek lässt keinen Zweifel daran, dass die Finanzen des Fördervereins in jedem Falle zielgerichtet eingesetzt würden, wenn die Förderer denn das Geld an den TSV auszahlten. "Es gibt einen klaren Verwendungszweck."

(RP)
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