Haan Firma Hahne gibt Tankstelle auf

Haan · Handel mit Diesel, Heizöl und Schmierstoffen geht an der Nordstraße 32 weiter.

 Bert Hahne an der Zapfsäule seiner Tankstelle.

Bert Hahne an der Zapfsäule seiner Tankstelle.

Foto: Olaf Staschik

Ab heute ist die Tankstelle Flurstraße 71 geschlossen - für immer. Bert Hahne, Enkel des Gründers Ernst Hahne, gibt das Tankstellengeschäft auf. "Die Firma Ernst Hahne bleibt bestehen", betont der 48-jährige Unternehmer: "Der Handel mit Diesel, Heizöl und Schmierstoffen läuft weiter." Das traditionsreiche Familienunternehmen hat viele Stammkunden in der Gartenstadt, darunter die Stadt Haan, die Stadtwerke Haan oder die Felsenquelle. Viele sind traurig. "Ich habe immer gerne dort getankt, da nicht nur die Preise günstiger als bei den Ketten waren, sondern es gab noch den guten Service mit Tankwart und immer ein freundliches Wort gratis dazu", schreibt Dirk Hellmann bei Facebook: "Wirklich traurig, dass die Multikonzerne mal wieder gewonnen haben und ein Stück Geschichte stirbt." "Das ist ein echter Verlust", findet auch Birgit Thiele. "Jedes Jahr gibt es neue, strengere Vorschriften", erläutert Bert Hahne die Schließung: "Wir hätten zu viel investieren müssen. Der Betrieb wäre dann nicht mehr wirtschaftlich." Er habe das Gelände (rund 4200 Quadratmeter) an einen Haaner Unternehmer verkauft.

Von den vier Mitarbeitern könne er einen übernehmen, einer gehe 2017 in Rente, einer habe schon ab August einen neuen Job. Und einer sei schon seit längerem krank.

Ernst Hahne gründete 1917 am Schlagbaum in Haan einen Handel für Heizöl und Diesel. 1957 kam die Tankstelle an der Flurstraße 71 dazu. "Großtankstelle auf dem Schild war ein Hinweis für Kunden mit Lastwagen", erzählt der Enkel: "Wir hatten Zapfsäulen mit starken Pumpen speziell für große Lkw-Mengen und auch Platz zum Rangieren." Albert Hahne übernahm das Geschäft vom Vater. Seit 13 Jahren ist sein Sohn Bert Hahne der Inhaber - in dritter Generation. "Die Schließung der Tankstelle ist mir nicht leichtgefallen", sagt Hahne: "Ich bin hier auf dem Gelände aufgewachsen. Viele Leute sind vorbeigekommen und haben erzählt, wie sehr sie unseren Service geschätzt haben und dass sie das Aus bedauern. Das ist ein schönes Kompliment. Aber es geht nicht anders. Das macht mich schon etwas wehmütig."

(RP)
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