Haan Bürgermeisterin setzt auf Haaner Teamarbeit

Haan · Bei ihrem ersten Neujahrsempfang gestern Abend in der Aula Adlerstraße stellte Bettina Warnecke die Flüchtlinge in den Mittelpunkt ihrer Rede.

 Bettina Warnecke (links) mit dem Musikschulduo "Guitar & voice" Jens Filser und Melanie Bartsch

Bettina Warnecke (links) mit dem Musikschulduo "Guitar & voice" Jens Filser und Melanie Bartsch

Foto: Olaf Staschik

Mit Bürgermeisterin Bettina Warnecke ist eine spürbar andere Atmosphäre ins Rathaus eingezogen. Sie hatte vor ihrer Wahl ausdauernd dafür plädiert, mehr auf Zusammenarbeit und Teamgeist in Haan im Allgemeinen und in der Verwaltung im Speziellen zu setzen. Bei ihrem ersten Neujahrsempfang gestern Abend in der Aula des Gymnasiums machte sie vor, was sie meint - und damit in ihren ersten 80 Arbeitstagen erreicht hat.

Die erste Neuerung: Sie war nicht die einzige, die am Rednerpult stand. Auch Landrat Thomas Hendele sprach einige Grußworte, Pfarrer Reiner Nieswandt spendete einen Segen. Zweite Neuheit: Die Redner standen nicht auf der hohen Bühne, sondern vor einer der Säulen in der Aula. Drittens: Es waren die Azubis der Stadtverwaltung, die gratis Getränke und Häppchen herumreichten und den Abend mit organisiert hatten: Sie bekamen einen Extra-Dank der mehreren hundert Gäste, die vom Musikschul-Duo Jans Filser und Melanie Bartsch musikalisch unterhalten wurden. Und schließlich stellte Warnecke ihre Rede selbst unter das Motto Zusammenhalt, dankte den engagierten Ehrenamtlichen, die geholfen haben, die Flüchtlinge aufzunehmen: Ihnen galt ein langer Applaus.

Die Flüchtlinge und die Lage in Haan nahmen breiten Raum in der Rede ein. 460 Asylsuchende leben derzeit in Haan, weitere 265 sind für 2016 schon jetzt angekündigt. "Unabhängig von den erschreckenden Ereignissen in Köln sind wir uns wohl alle einig, dass wir hilfsbedürftigen Menschen helfen müssen. Das heißt zunächst eine menschenwürdige Unterkunft. Das heißt aber auch, für die Menschen, die bei uns bleiben, sie so gut wie möglich in unsere Gesellschaft zu integrieren", so Warnecke. Dazu müsse es mehr Anstrengungen geben: Sprach- und Sportkurse, mehr Kitaplätze. Der Polizei danke die Bürgermeisterin ausdrücklich dafür, mehr Streifen rund um die Sporthalle einzusetzen, die örtliche Polizei sprach von einem reibungslosen Miteinander zwischen ihr und Warnecke. Genau hier setzte Landrat Hendele an.

Er sprach als Chef der Kreispolizei und verurteilte die Tendenz, Bürgerwehren einzurichten, scharf. Als gute Entwicklung nannte er den deutlichen Rückgang der Straßenkriminalität auch in Haan. "Wir werden unbeschwert Karneval feiern können."

Die wichtigsten Projekte für das neue Jahr sind für Warnecke der Neubau eben des Gymnasiums, in dem der Empfang stattfand, der 2. Abschnitt des Technologieparks, die Innenstadtentwicklung und die Wirtschaftsförderung. Nieswandt, eigens aus Bensberg angereist, wo er noch bis heute Mittag bei einer Tagung ist, bat schließlich um Gottes Segen - für das Zusammenleben und die gute Gemeinschaft in Haan. Womit sich der Kreis schloss.

www.rp-online.de/haan

(RP)
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