Haan Bürger glücklich: Gärtner verlegen Rasen

Haan · Die Beete an der Stadtbücherei werden zwei Monate nach Ende der Kirmes endlich wieder neu bepflanzt.

Ute Wollmann wirkt zufrieden. "Die Beete in der Stadt werden hergerichtet. Die Gärtner sind kräftig dabei. Das sieht über den Winter dann wieder ganz ordentlich aus." Vor gut einem Monat war Kritik laut geworden. Nach der Kirmes, so bemängelten es Ute Wollmann und Ulrich Trapp unabhängig voneinander, sei der Zustand der städtischen Beete in der Innenstadt "erbärmlich". Waren sie bis dahin bunt bepflanzt, werden sie während der Kirmes von den Schaustellern als Standflächen genutzt. Dazu räumen die städtischen Gärtner zuvor viele Beete ab - und in diesem Zustand bleiben sie dann oft über den ganzen Winter liegen. "Nach der Kirmes passiert oft erstmal nichts", hat Ute Wollmann beobachtet. Lange Zeit liegen die Beete dann brach - in diesem Jahr besonders ausdauernd: "Schon über Wochen hat sich nichts getan", sagt die 73-Jährige. "Die prächtigen Sommerbeete vor der Bücherei zum Beispiel entwickeln sich langsam zum Hundeklo, weil die Pflanzlöcher der entsorgten Pflanzen immer noch vorhanden sind. In Beeten und Pflanzkübeln wuchert das Unkraut. Alles kein einladender Anblick."

Wollmann und Trapp wendeten sich mit ihrem Anliegen an die Bürgermeisterin. Die zeigte Verständnis, gab aber auch zu bedenken, dass die Kirmes eine dauerhafte Begrünung unmöglich mache. Das jetzige Bepflanzungskonzept versuche, zwischen wirtschaftlichen und gestalterischen Gesichtspunkten abzuwägen. "Aus meiner Sicht dennoch ein zunächst einmal tragbarer Kompromiss", so die Bürgermeisterin. Anlässlich des Innenstadtkonzepts werde auch über eine Neuordnung des öffentlichen Grüns in der Innenstadt nachgedacht.

Für die beiden Haaner Bürger war das zunächst eine unbefriedigende Situation. Muss erst ein Planungsteam mit einem Innenstadtkonzept daher kommen, damit Hand an die Beete am Neuer Markt und Umgegung gelegt wird? Zwischenzeitlich aber waren die städtischen Gärtner aktiv. Allein am vergangenen Donnerstag, so berichtet es die Sprecherin der Stadt Haan, Sonja Kunders, wurden rund 35.000 Zwiebeln maschinell gepflanzt. Davon etwa 23.000 auf dem Karl-August-Jung-Platz. Vor einigen Tagen begannen die Gärtner dann, den Kreisverkehr an der Felsenquelle zu bepflanzen. Und kürzlich wurden in die Beete am Neuer Markt 1000 Blumenzwiebeln versenkt sowie Rollrasen aufgebracht.

Das ist zwar keine ökologisch wertvolle Wildblumenwiese, wie sie Sigrid van de Sande von der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (Agnu) vorgeschlagen hat. Doch Ute Wollmann freut sich trotzdem: " Es tut sich was. Rollrasen sieht doch recht gepflegt aus. Und irgendwo müssen wir ja einen Kompromiss schließen." Das sei schließlich zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger, findet Ute Wollmann: "Wir müssen doch dafür sorgen, dass die Leute in Haan bleiben."

(arue)
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