Haan Bürger diskutieren Verkehrsentwicklungsplan

Haan · Die Vorlage des Verkehrsentwicklungsplans Haan Stufe II, die dem Haaner Arbeitskreis für Verkehr im September vorgestellt wurde, war jetzt Diskussionsthema bei einem Info-Abend der Bürgerinitiative Lebenswertes Haan (BLH). Der Entwicklungsplan II folgte dem Plan I aus 2009 und wurde im Auftrag des Haaner Rates vom Planungsbüro Runge + Küchler aus Düsseldorf erstellt. Die in diesem Jahr gezählten Verkehrsströme von Pkws, Lkws und Fahrrädern werden in der 68-seitigen Präsentation genau so analysiert wie die Befragung von Passanten und Schülern zum Thema Verkehr in Haan.

 Stefan Zillgens ist Vorsitzender der Bürgerinitiative Lebenswertes Haan, die sich aus der Diskussion um Straßentausch und Verkehrslast gebildet hat.

Stefan Zillgens ist Vorsitzender der Bürgerinitiative Lebenswertes Haan, die sich aus der Diskussion um Straßentausch und Verkehrslast gebildet hat.

Foto: ola

BLH-Vorsitzender Stefan Zillgens und die im Verkehrsausschuss vertretenen Mitgliedern der WLH-Fraktion stellten den interessierten Zuhörern im Becherhus diesen Plan vor. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass bei einer Verkehrszählung im Februar 2015 an einem Tag jeweils auf der Kaiserstraße und auf der Martin-Luther-Straße (total 8400) 400 Fahrzeuge mehr gezählt wurden als es bei der letzten Zählung im Jahr 2008 der Fall war. Diese beiden Zahlen führten zu einem Plus von 800 Fahrzeugen auf der Höhe des Rathauses (total 17.300). Auf der Flurstraße in Höhe der Einmündung Ellscheider Straße stieg die Zahl der Fahrzeuge pro Tag sogar um 1000 auf 14.500, sagt die Studie der Verkehrsplaner. "Was bedeutet ein neues Innenstadtkonzept angesichts dieser Verkehrslawinen in der Haaner City?" fragte ein Besucher der BLH-Veranstaltung und erhielt allgemeine Zustimmung für seine Frage. Andere Gesprächsteilnehmer stellten fest, dass Baustellen oder Kirmes tatsächlich dafür sorgten, dass die meisten Fahrzeuge, die sonst in Haan unterwegs sind, andere Routen finden. In Süddeutschland erlebe man es immer wieder, dass schon auf den Autobahnen Hinweisschilder auf Lkw-Sperrungen von Innenstädten angebracht wurden, war ein weiteres Argument. Tatsächlich schlagen die Düsseldorfer Verkehrsplaner in einer von zahlreichen Empfehlungen vor, dass die Auswirkungen von Strecken-Sperrungen für den Schwerverkehr untersucht werden sollten. Der Verkehrsentwicklungsplan des Planungsbüros Runge + Küchler soll im Verkehrsausschuss der Stadt Haan weiter diskutiert werden. Das Verkehrsproblem in Haan wird auch in Zukunft zentrales Thema der BLH sein, versicherte Stefan Zillgens.

Die Bürgerinitiative entstand vor drei Jahren in Zusammenhang mit dem zwischen Kreis und Stadt beabsichtigten "Straßentausch". Die Turnstraße - heute noch Kreisstraße - sollte Gemeinde- und die Martin-Luther-Straße umgekehrt Kreisstraße werden. Der Vorgang ist immer noch nicht umgesetzt.

(gund)
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