Haan 200 Sänger geben ein Strandkonzert

Haan · Der Haaner Sommer ist eine ganz besondere Bühne, die viele Chöre aus der Umgebung anzieht.

 Nicht von der Waterkant, sondern aus der Nachbarstadt kommt der Shanty Chor Solingen. Am Haaner Strand im Haaner Häusermeer kamen die Seemannslieder gestern gut an.

Nicht von der Waterkant, sondern aus der Nachbarstadt kommt der Shanty Chor Solingen. Am Haaner Strand im Haaner Häusermeer kamen die Seemannslieder gestern gut an.

Foto: Olaf Staschik

Volkstümlich ging es gestern beim Chorfestival des Haaner Sommers zu. Fast 200 Sängerinnen und Sänger aus Haan, Solingen und Wuppertal gaben sich die Ehre und erfreuten das Publikum am Haaner Strand. Den Konzert-Auftakt übernahm der Shantychor aus Solingen: Superstimmung ab dem ersten Ton. Schunkeln auf der Bühne und bei den Zuschauern. Textvorlagen waren nicht notwendig als alle gemeinsam das Lied von der Gitarre und dem Meer sangen. Wer mehr Freude hatte, war nicht auszumachen. "Überall, wo wir auftreten, verbreiten wir Freude", sagt Shantychor-Sängerin Cordula Gögel, die mit ihrem Mann Siegfried seit einem Jahr dabei ist. Der ehemalige Berufsmusiker begleitet den Chor am Akkordeon oder am Saxophon.

Den häufigsten Auftritte an diesem Nachmittag hatte Chordirigent Frank Bleckert, denn er dirigierte alle auftretenden Chöre - bis auf einen. Der Frauenchor Vohwinkel nämlich stand unter der temperamentvollen Leitung von Hans-Arthur Falkenrath. Die Frauen in Rot-Weiß waren auf eigene Initiative zum Haaner Sommer Chorfestival gestoßen. Vorsitzende Monika Müller schwärmte bei ihren Chorschwestern von der lockeren und unkomplizierten Atmosphäre auf dem Haaner Strand. "Da passen wir hin", meinte sie. Die "Vohwinkeler Nachtigallen" waren einverstanden und sangen nach Prag, Verona und Venedig am Sonntag in Haan. Der Applaus war ihnen sicher. Der Haaner Männergesangverein, der MGV Sängerhain-Sudberg/Cäcilia Barmen, der Männerchor Sonnborn-Vohwinkel - alle drei Männerchöre standen unter der Leitung von Frank Bleckert auf der Bühne des Haaner Sommers. Besonders beeindruckend, dass die Männer der drei Chöre gemeinsam sangen. Von "Kumbaya my Lord" bis zum "Lied, das durch die Seele geht" berührten die vielstimmigen Männerkehlen das Publikum. Sogar ein umgeschriebenes "Wunsch-Denk-Lied" stimmten die Männer an: "Die Getränke sind frei". Frank Bleckert schickte damit "einen Wink mit dem Zaunpfahl" an die "Strand"-Organisatoren. Er ging ins Leere - die Sänger mussten sich in den umliegenden Gaststätten selbst versorgen. "Kommen Sie rein, das Zelt ist geheizt" hatte Moderator Michael Kalthoff zu Beginn der Veranstaltung launig gesagt. Tatsächlich waren die vielen Menschen in der Lage, die Zelttemperatur wohlig aufzuwärmen. Der Nieselregen draußen vor der Tür störte kaum, denn Sonnen- und Regenschirme gab es genug. Der nimmermüde Tontechnikfachmann des Haaner Sommer-Teams, Frank Intveen, erfüllte die Sonderwünsche der Chöre an die technische Ausstattung mit Geduld - Improvisation eingeschlossen. Im Publikum saß auch der Haaner Heribert Höschler, einer der 35 Sänger des Haaner Städtischen Singvereins. "Man muss sich informieren" sagt er. Der begeisterte Bass-Sänger freut sich schon jetzt auf das 90-jährige Chorjubiläum seines Vereins im September.Viele Meisterkonzerte in der Region besucht er regelmäßig. Und die Haaner sowieso. Das sei Ehrensache.

(gund)
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