Grevenbroich Zwei neue Busse für die Ärger-Linie 891

Grevenbroich · Der BVR hat auf anhaltende Kritik an dem Busverkehr zwischen Neurath und Kapellen reagiert. Inzwischen werden dort zwei neue Busse eingesetzt, die doppelt so viel Platz für Kinderwagen oder Rollstühle wie die alten Modelle bieten.

 Uwe Schröder (Teilnetzmanager), Bürgermeister Klaus Krützen, Beigeordneter Florian Herpel und BVR-Betriebsleiter Siegfried Dargartz (v.l.) mit einem der neuen Busse.

Uwe Schröder (Teilnetzmanager), Bürgermeister Klaus Krützen, Beigeordneter Florian Herpel und BVR-Betriebsleiter Siegfried Dargartz (v.l.) mit einem der neuen Busse.

Foto: L. Berns

Eine Mutter, die mit ihrem Kinderwagen nicht mitgenommen wurde; eine andere Frau sollte aus dem Bus geworfen worden sein; eine weitere Mutter soll gehindert worden sein, einen Bus wieder zu verlassen, obwohl ihr Mann mit Kinderwagen nicht einsteigen durfte: Die Buslinie 891 des Busverkehr Rheinland (BVR) zwischen Neurath und Kapellen sorgte im vergangenen Jahr für jede Menge Ärger. Und auch im Februar beschwerte sich eine Mutter, dass ihre Kinder nach der Schule keinen Platz mehr im Bus bekämen, da dieser schlicht und einfach überfüllt sei.

Das Thema beschäftigte auch die Politik. Ein gemeinsamer Arbeitskreis des für Verkehrsfragen zuständigen Bauausschusses sollte Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten in den Blick nehmen. Daher kam schon im vergangenen Jahr die Forderung auf, neue Busse zu beschaffen. Der BVR reagierte auf die Kritik und ließ die Linie überprüfen. Die Fahrer wurden in Höflichkeit geschult, zudem wurde eine Fahrgastzählung durchgeführt. Ergebnis: Eine Erweiterung des Platzangebots sei nicht nötig.

Dennoch führte die Kritik nun zu einer Kurskorrektur. Denn seit Ende Mai sind nach Angaben von BVR-Geschäftsführer Siegfried Dargartz zwei neue Busse überwiegend auf der Linie 891 im Einsatz, die im Vergleich zu ihren Vorgängern einen doppelt so großen Mehrzweckbereich aufweisen. "Wir setzen die Fahrzeuge jetzt da ein, wo sie benötigt werden", sagte Dargartz gestern bei der Vorstellung der neuen Fahrzeuge vor dem Grevenbroicher Rathaus.

Dadurch solle der Problematik der überfüllten Busse Rechnung getragen werden, denn nun könnten mehr Fahrgäste mit Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen befördert werden. Rund 200.000 Euro pro Exemplar habe die Neuanschaffung gekostet. Eine Investition, die sich schon ausgezahlt habe. "Bislang haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten. Dispute zwischen Fahrgästen und Fahrern wird es immer geben, aber wir sind stets um Lösungen bemüht", erklärte Dargartz. Mit der Anschaffung der beiden Fahrzeuge habe man eine entsprechende Lösung präsentiert.

Die neuen Busse verfügen unter anderem über eine manuell zu betätigende Rollstuhl-Rampe am hinteren Einstieg. Ein Sensor verhindert automatisch die Weiterfahrt. "Sobald die Rampe ausgeklappt ist, werden die Bremsen zwangsweise aktiviert und die Türen am Schließen gehindert", erläuterte Holger Sehrt, Betriebsleiter beim Busverkehr Rheinland.

Auch Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen zeigte sich zufrieden: "Das ist ein sehr positives Zeichen. Ich finde es wichtig, dass man versucht, immer gemeinsame Lösungen zu finden." Dementsprechend sei er froh, dass die Fahrgäste der Linie 891 nun nicht nur mehr Platz zur Verfügung hätten, sondern auch mit modernster Technik transportiert würden.

(NGZ)
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