Grevenbroich Zwei Häuser für psychisch Kranke

Grevenbroich · Die St. Augustinus-Behindertenhilfe legt heute den Grundstein für ihre neuen Häuser in der Südstadt. Nur im Appartementhaus gibt es noch vakante Flächen. Auch Nichtbehinderte können einziehen.

 Auf diesem Grundstück An St. Josef 9 und 11 wird heute der Grundstein für zwei Häuser der St. Augustinus-Behindertehilfe gelegt.

Auf diesem Grundstück An St. Josef 9 und 11 wird heute der Grundstein für zwei Häuser der St. Augustinus-Behindertehilfe gelegt.

Foto: Lothar Berns

Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen: Das gilt auch für Grevenbroich und den Rhein-Kreis Neuss. Die Folgen von Stress und Umweltbelastungen ziehen Zivilisationserkrankungen gerade auch im neurologischen und psychiatrischen Bereich nach sich. Psychisch-Kranken wird aber in Grevenbroich geholfen, ein begleitetes, aber weitgehend selbstständiges Leben führen zu können: Zwei neue Häuser baut die St. Augustinus-Behindertenhilfe zu diesem Zweck und legt dafür heute den Grundstein an St. Josef 9 und 11 in der Nähe der katholischen Kirche.

Die ersten künftigen Bewohner werden dabei anwesend sein. Sie sollen im Frühjahr 2017 in das Haus mit 18 stationären Plätzen in Wohngemeinschaften mit entsprechender pflegerischer und medizinischer Betreuung einziehen. Sie kommen aus Einrichtungen in Neuss nach Grevenbroich. Im zweiten Gebäude sind sieben Appartementeinheiten geplant. Ein Teil davon sei vergeben, berichtet Wilfried Gaul-Canjé, Geschäftsführer der St. Augustinus-Behindertenhilfe. Und für den Rest gebe es schon eine lange Interessentenliste. Dabei lege die Augustinus-Behindertenhilfe Wert darauf, dass auch Menschen ohne Behinderung oder psychische Erkrankung in solche Häuser mit einzögen: "Damit haben wir an anderen Stellen schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir sprechen Menschen an, die selbstständig wohnen möchten, aber in unmittelbarer Nachbarschaft professionelle Hilfe rund um die Uhr in Anspruch nehmen können. Und genau das gibt ihnen die Sicherheit, die sie so dringend benötigen", verdeutlicht Gaul-Canjé. Die St. Augustinus-Behindertenhilfe unterhält ein Dutzend solcher Wohnhäuser im Großraum Rhein-Kreis Neuss, Erftkreis und in Krefeld. Das erste wurde bereits im Jahr 1995 bezogen. Und in Grevenbroich gibt es eine solche Einrichtung bereits seit 2008 an der Schlossstraße. Laut Gaul-Canjé funktioniert die Integration der Bewohner dort sehr gut. Sie seien in die Kirchengemeinde, in Sportvereinen und in das kulturelle Leben in Grevenbroich fest eingebunden.

Im Vorfeld des Baustarts in Grevenbroich Süd sei, wie bei allen anderen Objekten auch, die Nachbarschaft zu einer Informationsveranstaltung eingeladen worden, um die Akzeptanz zu fördern. Gaul-Canjé ist nach dieser Veranstaltung optimistisch, dass sich die beiden neuen Häuser mit ihren Bewohnern gut einfügen werden. Denn vorteilhaft sei auch die Nähe zur dortigen Pfarrgemeinde,.

Eine geringfügige Verzögerung hatte es für das Bauprojekt gegeben, das eigentlich bereits im November 2015 gestartet werden sollte. Solche Verzögerungen seien aber normal, sagt der Geschäftsführer. Denn die St. Augustinus-Behindertenhilfe ist auf Fördergelder angewiesen. Sie selbst kann nur 15 bis 20 Prozent Eigenleistung der auf 2,8 Millionen veranschlagten Bausumme erbringen. Deshalb musste sie auf Förderbescheide und die Koordination mit dem Landschaftsverband warten.

(NGZ)
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