Grevenbroich Wohlig-warmes Song-Vollbad aus Kanada

Grevenbroich · Songwriter Paul O'Brien eröffnete jetzt die achte Auflage der "Grevenbroicher Gitarrenwochen"

 Paul O'Brien begeisterte seine Zuhörer mit liebevollen Interpretationen bekannter Klassiker.

Paul O'Brien begeisterte seine Zuhörer mit liebevollen Interpretationen bekannter Klassiker.

Foto: PE-EFF

Traditionell wird der Auftakt der "Grevenbroicher Gitarrenwochen" mit einem besonderen Typus der Musikszene besetzt, der sich über Jahre zu einer "Marke" entwickelt hat. Was bei Joscho Stephan der moderne Gypsy-Swing, bei Ian Melrose der Finger-style, das ist bei dem Wahl-Kanadier und gebürtigen Iren Paul O'Brien das exzellente Songwriting, gepaart mit einer charismatischen Bühnenpersönlichkeit und einer warmherzigen, maskulinen Stimmfarbe, die ihresgleichen sucht.

Bereits im Jahr 2009 engagierte das hiesige Kulturamt den damals unbekannten Sänger mutig bei seiner ersten Deutschland-Tour. Im Rahmen von Folgeauftritten in der Villa Erckens entstanden bald Kontakte zur lokalen Schullandschaft, so dass der ehemalige Musiklehrer mittlerweile nicht nur in der Schlossstadt, sondern auch in Bedburg, Jüchen und Mönchengladbach englischsprachige Workshops für Jugendliche durchführt. Er vermittelt dabei nachhaltig, Emotionen in Liedern zu verarbeiten und Denkprozessen künstlerisch Ausdruck zu verleihen.

Es ist dann auch nicht das Neue, Virtuose, Prätentiöse, das seine Fans immer wieder in seine Konzerte treibt und den achten Durchlauf der beliebten Veranstaltungsreihe einläutet. Vielmehr lädt er sein Publikum zum wohlig-warmen Song-Vollbad, seine inbrünstigen Melodien rinnen gar wie Eichenfass gereifter "Single Malt" in die Gehörgänge des Auditoriums. O'Briens liebevolle Interpretationen von Klassikern wie "The Boxer" von Simon & Garfunkel, Leonard Cohens "First we take Manhattan" und Gordon Lightfoots "If you could read my mind" begeistern genauso wie narrative Eigenkompositionen mit Titeln wie "Madrona", "American Car" oder "Pinky Sweare".

Als besonderer Akzent seiner Performance stellt sich ein letztes Stück, bei dem sich der Vollblutmusiker auf der Bodhrán, der irischen Rahmentrommel, begleitet, heraus. Mit atemberaubender Geschwindigkeit jagt der Sympath den Schlägel über das keltische Rhythmusinstrument und verabschiedet sich leidenschaftlich mit "Still haven't found" von U 2. Gefunden hat Paul O'Brien hat seinen Stil längst. Es ist sein eigener.

Info Mehr über die Gitarrenwoche unter www.museum-villa-erckens.de

(NGZ)
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