Grevenbroich Wilder Müll: Security-Unterstützung ist zu teuer für Grevenbroich

Grevenbroich · Die von der CDU vorgeschlagene sogenannte "1 + 1"-Lösung zur besseren Umsetzung des Anti-Müll-Konzepts ist aus Kostengründen vom Tisch. Vorgesehen war, dass ein Security-Dienst die Mitarbeiter des Grevenbroicher Ordnungsamtes bei Kontrollgängen im Stadtgebiet unterstützt.

 Das Ordnungsamt muss ohne Security-Kräfte auskommen.

Das Ordnungsamt muss ohne Security-Kräfte auskommen.

Foto: Stadt

Die "1 + 1"-Lösung sah dafür Streifen vor, die jeweils aus einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes und einer Security-Kraft bestehen. Laut Berechnungen der Stadtverwaltung würden die Kosten für den Sicherheitsdienst alleine bei zwei solchen Streifen, die an 220 Tagen pro Jahr für vier Stunden im Einsatz wären, rund 39 300 Euro betragen - angesichts des bestehenden Haushaltssanierungskonzepts zu teuer für die klamme Kommune.

Zudem gab es rechtliche Bedenken gegen das "1 + 1"-Konzept. "Die Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsunternehmens können keine hoheitlichen Aufgaben wahrnehmen", teilt jetzt die Verwaltung mit. Sie könnten allenfalls als Zeuge fungieren und bei einem körperlichen Angriff auf Mitarbeiter des Ordnungsamtes Nothilfe leisten.

Mit Blick auf die Kosten und die bestehenden Bedenken hat die Politik die Einführung des "1 + 1"-Konzepts wieder verworfen. Allerdings muss ein Weg gefunden werden, wie das bereits im Jahr 2013 verabschiedete Grevenbroicher Anti-Müll-Konzept besser umgesetzt werden kann. Denn die Klagen über Müll in öffentlichen Anlagen häufen sich in jüngster Zeit wieder.

Aufgrund fehlender Kontrollen - die Stadtverwaltung verweist verweist hierbei auf ihren Personalmangel - kann die Einhaltung des Maßnahmenkatalogs bisher nicht entsprechend kontrolliert werden. So aber bleiben die Maßnahmen gegen wilden Müll allenfalls ein Papiertiger, der in den Schubladen des Ordnungsamtes schlummert. Im Rathaus wird ohnehin auf mehr bürgerschaftliches Engagement und ein größeres Umweltbewusstsein gesetzt.

"Es muss jedem klar sein, dass Abfall nicht in die Natur gehört und dort unerwünscht ist", sagt Dezernent Claus Ropertz. Wer sieht, wie jemand Müll derart achtlos im Stadtgebiet entsorge, solle ihn seiner Meinung nach ruhig darauf aufmerksam machen. "Wenn alle immer nur wegsehen, wird sich nichts ändern", meint auch der städtische Umwelt-Experte Klaus Gähl.

(NGZ)
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