Grevenbroich WGV: Investitionen sollen gedeckelt werden

Grevenbroich · Krützen betont: Arbeitsfähigkeit bleibt voll erhalten. Investitionen in Kanalbau sollen weiterlaufen.

Spätestens zum 1. Januar 2018 sollen die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) aufgelöst und eine neue Gesellschaftsform gegründet werden. Noch laufen die Gespräche über die Zukunft hinter verschlossenen Türen. Die anstehendenden Änderungen haben offensichtlich bereits Auswirkungen auf die WGV, und das scheint im Betrieb für einige Unruhe zu sorgen.

Nach Informationen unserer Zeitung hat der Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), die 51 Prozent an den WGV hält, eine Begrenzung bei Investitionen für 2016 und 2017 beschlossen. Danach sollen die Beträge für technisch notwendige Ersatzbeschaffungen auf jährlich 50.000 Euro begrenzt werden. Investitionen, die darüber hinaus gehen, sollen unter Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsgremien stehen. Auch im Rat stand der Investitionsplan 2016 auf der Tagesordnung - im nichtöffentlichen Teil.

Zu diesen Zahlen nimmt Bürgermeister Klaus Krützen, Vorsitzender des WGV-Aufsichtsrats, keine Stellung. Allgemein erklärt er, dass es ein Ziel sei, dass in der Zeit bis zur Auflösung der WGV "für die Stadt keine Fakten geschaffen werden, die für die künftige Gesellschaft eine Belastung darstellen". Zugleich betont Krützen, dass "die Arbeitsfähigkeit der WGV uneingeschränkt erhalten bleibt, notwendige Ersatzbeschaffungen werden sichergestellt". Zudem werde wie vorgesehen in den Kanalbau investiert. "Der Betriebsausschuss hat einen Investitionsplan für Kanalbaumaßnahmen beschlossen. Die WGV hat den Auftrag, ihn umzusetzen."

Auch sonst laufen im Rathaus Arbeiten für die neue Gesellschaft, Krützen persönlich präfiert eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR). Bis Ende des Jahres will er eine Entscheidung stehen haben. "Ich möchte nicht, dass die Entscheidung durchgepeitscht wird. Ich selber habe erlebt, wie es mit der WGV vor 15 Jahren war." Zurzeit würden alle Daten gesammelt, um die Ratsmitglieder umfassend zu informieren. Krützen rechnet damit, dass sie bis Ende März vorliegen. Etwas länger wird wohl ein Auftrag an SEG-Geschäftsführerin Monika Stirken-Hohmann in Anspruch nehmen, das mehrere tausend Seiten umfassende Leistungsverzeichnis für die WGV zu aktualisieren.

Die Stadt führt auch bereits Gespräche mit den privaten WGV-Anteilseignern, EGN und NEW, die zusammen 49 Prozent halten und von der Auflösung betroffen sind - auch diese Gespräche sind vertraulich.

(cso-)
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