Grevenbroich Wevelinghovener Burg auf altem Gemälde entdeckt

Grevenbroich · Vom Sitz der Herren von Wevelinghoven blieben nur Trümmer übrig. Ein altes Bild zeigt das Schloss in voller Pracht.

 Das Gemälde zeigt Schloss Wevelinghoven, von dem nur noch Trümmer übrig blieben.

Das Gemälde zeigt Schloss Wevelinghoven, von dem nur noch Trümmer übrig blieben.

Foto: Hoer

Im Wevelinghovener Stadtpark liegen Mauerreste, die einst zum Schloss der Herren von Lievendahl gehörten. Dass es sich bei dem um 1800 untergegangenen Gemäuer um einen recht stattlichen Bau gehandelt haben muss, wurde den Mitgliedern des Vereins "Historisches Wevelinghoven" jetzt anschaulich vor Augen geführt. Auf Schloss Hohenlimburg entdeckten die Heimatfreunde um Alt-Bürgermeister Theo Hoer jetzt ein Ölgemälde mit einer alten Ansicht der Gartenstadt - und in deren Zentrum ist die Burg Wevelinghoven in ihrer ganzen Pracht zu sehen.

"Das ist eine echte Überraschung", sagt Theo Hoer: "Und ein wertvoller Fund zur geschichtlichen Dokumentation unseres Ortes." Der Zusammenhang zwischen Wevelinghoven und Hohenlimburg ist historisch belegt: Anna von Wevelinghoven und Lievendahl brachte ihr Erbe mit in die Ehe, die sie 1439 mit Heinrich von Gehmen schloss. Von dieser Verbindung aus ging Wevelinghoven durch Heirat, Verkauf und Schenkung zunächst an Tecklenburg und später an Bentheim. Die Grafen von Bentheim-Tecklenburg kamen 1592 in den Besitz der Grafschaft Limburg, und ab 1681 residierten sie auf Schloss Hohenlimburg. "Zur Dokumentation ließen sie ihre Liegenschaften malen - und somit besitzen sie noch heute auf Hohenlimburg auch ein Bild ihres Besitzes als Herren von Wevelinghoven", schildert Theo Hoer.

Von dem Ölgemälde hatte der ehemalige Bürgermeister von einem Freund erfahren, der es zufällig entdeckt hatte. Um sich das Werk einmal aus der Nähe anzusehen, unternahm der Verein "Historisches Wevelinghoven" seine Jahres-Exkursion nach Hohenlimburg. "Als nächstes wird die Interpretation des Bildes folgen", sagt Hoer: "Wir wollen es unter anderem auch mit historischen Ansichten anderer Besitztümer der Grafen vergleichen."

Gemeinsam mit den Bürgerschützen möchte der Verein zudem die Heimatgeschichte im Ort erlebbar machen. An historischen Stätten wie der Motte am Klosterweg sollen Hinweistafeln angebracht werden, die mit Hilfe von QR-Codes auch weiterführende Informationen bieten sollen. Auch die alten Mauern im Stadtpark werden mit einer solchen Tafel ausgerüstet. "Ein Schlossumfeld, das als ,Stadtpark' bezeichnet werden kann, sollte nach Meinung der Wevelinghovener spätestens dann wieder erlebbar sein", sagt Theo Hoer.

(NGZ)
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