Grevenbroich Wettbewerb: Hülchrath will schönstes Dorf sein

Grevenbroich · Juroren des Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" verschafften sich gestern einen Eindruck vom Dorf. Rund 100 Bürger gingen mit.

 Hülchrath hat laut Jurorin Annegret Dedden (hier mit Dorfgemeinschafts-Chef Albert Stromann) erneut gute Chancen auf Edelmetall.

Hülchrath hat laut Jurorin Annegret Dedden (hier mit Dorfgemeinschafts-Chef Albert Stromann) erneut gute Chancen auf Edelmetall.

Foto: L. Berns

Wer durch Hülchrath spaziert, merkt schnell: Die Bewohner hängen an ihrem Dorf, hegen und pflegen es mit Herzblut. Auch gestern präsentierte sich das 750-Einwohner-Örtchen wieder von seiner Schokoladenseite. Denn: Die Hülchrather wollen erneut aufs Treppchen beim Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Rund 100 Bürger zogen aus diesem Anlass gemeinsam mit 13 Juroren durch ihre Heimat, stellten die "Highlights" ihres Wohnortes vor - und erklärten ganz konkret, wie sie sich Hülchrath im Jahre 2030 vorstellen.

Doch das Ziel der Hülchrather beziehungsweise der Ehrenamtler in der Dorfgemeinschaft ist keineswegs nur der Sieg. "Wir wollen auch wissen, ob wir auf dem richtigen Weg sind und wie unser Dorf insgesamt wirkt", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Paul Steins. Denn die Juroren - allesamt Dorf-Experten - erstellen gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NRW einen sogenannten Beratungsbrief, in dem die Stärken und Schwächen von Hülchrath aufgeführt werden.

Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Hülchrather auf Kreisebene gegen 19 Mitbewerber durchgesetzt und sich so für den Landeswettbewerb qualifiziert. Und das zum fünften Mal infolge. "Bisher haben wir beim Landeswettbewerb immer Bronze oder Silber geholt", erinnert sich Paul Steins, der sich selbst als Ur-Hülchrather bezeichnet und sich ähnlich heimatverbunden zeigt wie Dorfgemeinschafts-Chef Albert Stromann.

Die Chancen, in diesem Jahr wieder zu gewinnen, stehen gut, meint auch Wettbewerbs-Organisatorin Annegret Dedden. Sie besichtigt mit ihren Kollegen insgesamt 51 Dörfer in ganz NRW. "23 im Rheinland und weitere 28 in Westfalen", sagt sie. Schon viermal ist sie mit Bewertungsbögen durch Hülchrath gezogen. "Mich interessiert, wie strukturiert die Bürger die örtlichen Probleme wie Entvölkerung oder Überalterung angehen, wie sich Wirtschaft und Initiativen entwickeln, wie es um das soziale und kulturelle Leben steht und wie sich der Ort baulich sowie landschaftlich gestaltet", fasst Dedden zusammen.

Den Fokus hat die Dorfgemeinschaft, in der rund 400 der 750 Einwohner Mitglied sind, klar auf das Miteinander gelegt. "Wir hegen und pflegen unser Dorf nicht nur bei den Wettbewerben, wenn Rundgänge anstehen. Wir legen immer großen Wert darauf. Schließlich ist es unsere Heimat", betont Albert Stromann. Tatsächlich wirkte Hülchrath gestern wie geleckt - die Bürgersteige waren sauber, die Beete vom Unkraut befreit und die Rasenflächen in den Vorgärten gemäht. Der Rundgang führte Bürger und Juroren natürlich zur Sebastianus-Kirche im Ortskern, aber auch durchs Neubaugebiet, zur Kita, zum jüdischen Friedhof und zum Schloss.

Die Gemeinschaft will in nächster Zukunft unter anderem den Glasfaser-Ausbau vorantreiben und den Ort barrierefrei gestalten. Außerdem soll es künftig einen Dorfladen geben, in dem die Bewohner etwa Lebensmittel kaufen können.

(NGZ)
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