Grevenbroich Werbeagentur will bei Leitbild helfen

Grevenbroich · Die KoPart NRW will mit der Stadt das Zukunfts-Programm "Grevenbroich 2030" entwickeln. Darüber soll der Rat am kommenden Donnerstag entscheiden. Kurzfristig ist noch eine weitere Bewerbung im Rathaus eingegangen.

 Grevenbroich von oben.

Grevenbroich von oben.

Foto: Berns, Lothar

Wie wird sich Grevenbroich bis zum Jahr 2030 entwickeln? Antworten auf diese Frage soll ein Leitbild für die Schlossstadt liefern. Schon seit 2009 fordert die FDP ein solch umfassendes Zukunfts-Konzept - am Donnerstag wird Bürgermeister Klaus Krützen in das Thema einsteigen und dem Rat ein Angebot der KoPart eG vorlegen. Das Tochterunternehmen des Städte- und Gemeindebundes NRW will die Entwicklung des Leitbildes begleiten und hat eine entspreche Vorgehensweise skizziert.

Dass sich der Rat schon in dieser Woche für KoPart entscheiden wird, ist aber nicht zu erwarten. Denn nur wenige Tage vor der Sitzung ist ein weiteres Angebot für die Leitbild-Entwicklung im Rathaus eingegangen. "Eine Werbeagentur hat sich kurzfristig beworben, um die Stadt bei dem nun anstehenden Prozess zu unterstützen", sagt Klaus Krützen. Namen will der Bürgermeister ebenso wenig nennen wie Inhalte der Bewerbung - er sagt nur so viel: "Das Schreiben enthält ganz andere, meines Erachtens sehr kreative Ansätze. Das sollten wir uns einmal näher ansehen."

Krützen hat die Vertreter der Agentur zu einer Ratssitzung nach der politischen Sommerpause eingeladen, dann sollen sie ihre Vorstellungen gegenüber den Fraktionen skizzieren. Danach werden sich die Politiker für einen der beiden Bewerber entscheiden. Was die Kosten betrifft, würden KoPart und Werbeagentur gleichauf liegen - exakte Beträge könne Krützen aber noch nicht beziffern. "Sie bewegen sich in einem mittleren fünfstelligen Bereich", sagt der Verwaltungschef.

Unabhängig davon, wer letztlich für das Leitbild gewonnen wird - das Ziel bleibt das selbe: Mit Hilfe eines umfassenden Konzepts soll Grevenbroich zukunftsfähig gemacht werden. In einem ersten Schritt des Prozesses sollen Stärken und Schwächen der Kommune herausgearbeitet, Handlungsfelder identifiziert und grobe Zukunftsvorstellungen skizziert werden. Danach ist laut Krützen eine "intensive Bürgerbeteiligung" geplant. In "Zukunftswerkstätten" oder auf einem "Markt der Möglichkeiten", aber auch per Online-Beteiligung sollen interessierte Grevenbroicher sowohl Entwicklungsziele als auch Themenschwerpunkte für ein Leitbild erarbeiten. "Aus den Ergebnissen werden anschließend strategische Ziele formuliert, aus denen sich unser Zukunftsprogramm entwickelt", sagt Bürgermeister Krützen.

Im einem letzten Schritt wird ein Fahrplan entwickelt, der detailliert aufzeichnet, welches Vorhaben wann umgesetzt und wie es finanziert werden kann. Fest eingebunden werden in die Leitbild-Diskussion sollen bereits initiierte Themenschwerpunkte - etwa das Innenstadt-Entwicklungskonzept ISEK oder die Projekte "Strukturwandel nach der Braunkohle" und "Familiengerechte Kommune". Auch Ergebnisse aus den Sprechstunden und Stadtteilgesprächen des Bürgermeisters sollen in das Konzept mit einfließen. Wann die Leitbild-Diskussion beginnt, ist unklar. Einen Zeitrahmen gibt es noch nicht.

(NGZ)
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