Grevenbroich Wenn die Enten bummeln gehen

Grevenbroich · Enten aus dem Stadtpark riskieren schon mal einen Ausflug in die Stadt: Können sie sich verirren?

 Der "Kampfschwan" verteidigt die Brut mit einer Drohgebärde.

Der "Kampfschwan" verteidigt die Brut mit einer Drohgebärde.

Foto: Gundhild Tillmanns

Können sich Enten verirren? Es kommt wohl auf die Enten an. Denn nach einem urgemütlichen Spaziergang am Sonntagmittag durch die Fußgängerzone kehrten die Stadtpark-Enten wohlbehalten wieder an ihr angestammtes Gewässer zurück. Und wer ihnen dort zu nahe kommt, der wird sogar von einem veritablen "Kampfschwan" mit imposanter Drohgebärde in die Schranken verwiesen. Aber gibt es auch Enten, die sich tatsächlich verirren und nicht mehr an ihr angestammtes Gewässer zurückfinden?, fragt die NGZ-Redaktion den Umweltbeauftragten der Stadt Grevenbroich, Ralf Dietrich, aus aktuellem Anlass. Denn nicht nur die schnatternden und quakenden Spaziergänger in der Fußgängerzone, die sich zeitweilig sogar in Richtung Kirche bewegten, als ob sie die Sonntagsmesse besuchen wollten, warfen bei Passanten Fragen auf. Wegen einer vermeintlich verirrten Enten-Mama mit ihren acht Küken ist in der Nachbarstadt Korschenbroich sogar die Feuerwehr gerufen worden.

 Stadtparkenten beim Spaziergang in der Fußgängerzone.

Stadtparkenten beim Spaziergang in der Fußgängerzone.

Foto: gt

Ralf Dietrich sagt: "Enten können sich eigentlich nicht verirren. Sie haben einen recht guten Orientierungssinn." Zwar sorgten sich immer mal wieder Bürger, wenn sich die Enten in der Fußgängerzone oder sonst wo in der Stadt sehen ließen. Akute Gefahr sei nur dann gegeben, wenn sie an viel befahrenen Straßen festsäßen oder sich irgendwo in die Enge getrieben fühlten. Im Verbund mit der Feuerwehr seien auch tatsächlich öfter mal Entenmütter mit ihren Jungtieren gerettet worden. Die Enten zieht es laut Dietrich vor allem auch immer wieder mal in die Stadt, weil sie dort Futter witterten. In früheren Zeiten seien auf Anrufe aus der Bevölkerung hin auch bisweilen Enten aus der Stadt wieder in den Park und in die Gewässer umgesetzt worden. Das sei aber eigentlich überflüssig, meint Dietrich.

Allerdings sollte man dem "Kampfschwan" im Stadtpark dieser Tage wirklich nicht zu nahe kommen, bestätigt Dietrich. Denn der bewache aktuell die Brut am Braunkohleteich und möge es gar nicht, wenn man ihm und vor allem den brütenden Vögeln zu nahe komme. Dazu sei der Brutbereich auch mit einer Balustrade aus Zweigen abgesperrt worden, berichtet der Umweltexperte.

(NGZ)
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