Grevenbroich Weniger Kröten über die Kreisstraße 10 getragen

Grevenbroich · Umweltexperten rätseln über Ursache für Rückgang.

 Eine Kröte auf einer Landstraße (Symbolbild).

Eine Kröte auf einer Landstraße (Symbolbild).

Foto: dpa, Patrick Pleul

Die Amphibienwanderung für 2017 ist gelaufen, seit dem 20. März sind die Bundesfreiwilligendienstleistenden des Scheckenhauses nicht mehr unterwegs, um die Kröten sicher über die Kreisstraße 10 zu bringen.

Seither rätseln die Mitarbeiter des Umweltzentrums aber, warum diesmal nur so wenige Tiere in den Eimern und Krötenkisten gelandet sind. "Insgesamt waren es 525 Tiere an der K 10", berichtet Ralf Dietrich. In früheren Jahren seien es meist knapp 2000 Kröten gewesen. Ausnahme war das vergangene Jahr, als die Zahl auf etwa 800 Amphibien gesunken war. Als Ursache dafür habe das Schneckenhaus-Team den milden Winter vermutet, so Dietrich. Das könne nun aber nicht der Grund sein. "Wir überlegen, ob die Tiere ihre Wege geändert haben", meint der Experte. "So richtig erklären können wir uns das nicht, warum wir weniger haben."

Am Tribünenweg sei die Zahl der Tiere weiter groß, "da war es voll", so Dietrich. Gezählt werden die Kröten am Tribünenweg aber nicht, weil die Straße über Nacht gesperrt wird und die Tiere sie deshalb eigenständig überqueren können. Auch Laich sei in den Gewässern zu sehen und "an den Teichen hat es ordentlich gequakt". Es scheint also keinen grundsätzlichen großen Rückgang der Bestände zu geben. "Wir haben uns auch ein Waldstück angesehen, durch das die Kröten kommen, aber nichts festgestellt", so Dietrich. Es sei nichts ins Auge gefallen, was für die mögliche Routenänderung verantwortlich sein könnte. "Wir warten jetzt auf das kommende Jahr - oder Hinweise, die Aufschluss geben."

Ein positives Fazit zieht Dietrich zum Einsatz der Krötenkisten, die über den Kreis aufgestellt wurden. Sie stellen eine Alternative zu den Eimern an den Fangzäunen dar. "Die Kiste ist deutlich größer und durch den Deckel werden Vögel abgehalten", nennt Dietrich Vorzüge. Zudem sei der Boden angenehmer für die Tiere und das Wasser könne besser abfließen. "Wir gehen davon aus, das die Kisten wieder eingesetzt werden", meint Dietrich.

(arr)
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