Grevenbroich Verein lässt Kinderwünsche wahr werden

Grevenbroich · Der von Charlotte Häke gegründete Verein "Sternschnuppen" setzt sich dafür ein, dass behinderte Kinder eine Auszeit bekommen. Zunehmend schenken die Mitglieder aber auch den gesunden Geschwistern ihre Aufmerksamkeit.

 Der Verein "Sternschnuppen" setzt sich für behinderte Kinder ebenso ein wie für deren gesunde Geschwister. Dazu gibt es zahlreiche Aktionen - mitunter geht es dabei artistisch zu.

Der Verein "Sternschnuppen" setzt sich für behinderte Kinder ebenso ein wie für deren gesunde Geschwister. Dazu gibt es zahlreiche Aktionen - mitunter geht es dabei artistisch zu.

Foto: Verein Sternschnuppen

Wer eine Sternschnuppe am Himmel sieht, der darf sich etwas wünschen. Weil sich dieser Volksglaube nur in den seltensten Fällen bewahrheitet, hilft Charlotte Häke mit ihrem Team etwas nach: Die 58 Jahre alte Laacherin hat den Verein "Sternschnuppen" gegründet, der Familien mit schwerbehinderten Kindern unterstützt und so manche Herzenswünsche in Erfüllung gehen lässt. Im Fokus stehen aber nicht nur die Kinder mit Handicap, sondern auch deren gesunde Geschwister. "Denn die müssen oft im Schatten ihrer kranken Schwestern oder Brüder leben", sagt Charlotte Häke.

Im Rollstuhl eine Ballonfahrt unternehmen oder die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein treffen - solche Wünsche macht "Sternschnuppen" möglich. Und noch mehr: Der Verein ist mit dem Krefelder Zoo eine feste Kooperation eingegangen und bietet Kindern mehrfach im Jahr die Möglichkeit, hinter die Kulissen des beliebten Tierparks zu blicken. "Die Mädchen und Jungen können bei der Zubereitung des Futters helfen und sogar nachts die Tiere beobachten, wenn außer ihnen niemand mehr im Zoo ist", schildert Charlotte Häke.

Die Krefelder Zooscheune hat sich längst zu einem festen Stützpunkt der "Sternschnuppen" entwickelt - dort grillen die Kinder im Sommer ihr Stockbrot über dem Lagerfeuer oder kommen im Winter zu einer Weihnachtsfeier zusammen. In diesem rustikalen Ambiente hat der Verein im Frühling zudem ein Pilotprojekt für die Geschwister von Schwerstbehinderten gestartet.

Die Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren konnten gegenüber psychologisch-geschultem Personal über ihre Sorgen und Nöte berichten - die Eltern blieben während dieser Zeit zu Hause. "Viele dieser Geschwister fühlen sich benachteiligt, weil ein behindertes Kind natürlich mehr Aufmerksamkeit der Eltern verlangt. Das kann im schlechtesten Fall zu emotionalen oder schulischen Problemen führen", schildert Häke, die selbst behindert geboren wurde. Ziel dieses Projekts war es, den Schwestern und Brüdern nicht nur eine Auszeit zu geben, sondern sie auch psychologisch zu stützen. "Ich denke, dieses Wochenende hat viel gebracht. Daher werden wir dieses Angebot aufrecht erhalten", betont Häke.

Der Verein finanziert seine Aktionen komplett aus Spenden. "Das ist leider immer noch unser größtes Problem", sagt die Vorsitzende, für die es immer schwieriger wird, ausreichend Spender für die unterschiedlichen Projekte zu gewinnen. Der Verein will jetzt Fördermitglieder finden, die mit einem festen Jahresbeitrag (mindestens 60 Euro) die "Sternschnuppen" unterstützen. Informationen gibt es in Kürze auf der Homepage des Vereins.

Schon jetzt haben Charlotte Häke und ihr Team die nächste Aktion im Visier. Am Samstag, 19. September, organisieren sie einen Zirkustag in der Kölner "Zirkusfabrik", in der die Kinder tagsüber verschiedene Kunststücke einstudieren, um sie am Abend vor großem Publikum aufzuführen. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 100 Besuchern. "Selbstverständlich werden auch die neuen Fördermitglieder eingeladen", sagt Häke.

(NGZ)
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