Grevenbroich UWG kritisiert Folien-Aktion für leer stehende Innenstadt-Geschäfte

Grevenbroich · Unter dem Slogan "Wir für Grevenbroich" soll heimischen Vereinen die Möglichkeit geboten werden, sich öffentlich zu präsentieren. Und zwar auf Folien, die in die Schaufenster der leer stehenden Geschäfte in der Fußgängerzone geklebt werden sollen. Das Cima-Innenstadtmanagement hat mehrere Marketingagenturen angeschrieben und um Angebote bis zum 29. Juli gebeten.

 Leer stehende Geschäfte in der Fußgängerzone sollen mit großflächigen Folien dekoriert werden.

Leer stehende Geschäfte in der Fußgängerzone sollen mit großflächigen Folien dekoriert werden.

Foto: L. BERns

Wie es in dem Brief heißt, könnten die um den Jahreswechsel entstandenen Laden-Leerstände entlang der Kölner Straße kurzfristig nicht behoben werden - unter anderem auch wegen der zum Teil überhöhten Mietpreisvorstellungen der Immobilieneigentümer. Um die Besucherfrequenz in der Innenstadt dennoch aufrecht zu erhalten und das Erscheinungsbild der Fußgängerzone zu verbessern, sollen die leer stehenden Geschäfte mit individuell gestalteten Schaufenster-Folienh dekoriert werden.

In dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, wird darauf hingewiesen, dass das Innenstadtmanagement ein Konzept erarbeitet habe, das nun umgesetzt werden soll. Dafür werde eine Marketingagentur gesucht, die unter anderem Fotos von heimischen Vereinen anfertigen und die grafische Gestaltung der Folien übernehmen soll. Mit der Leerstands-Dekoration soll Ende August, Anfang September begonnen werden - und zwar ausschließlich in der Fußgängerzone, in der es aktuell laut Cima acht Leerstände gibt. Sollte "Wir für Grevenbroich" erfolgreich verlaufen, sei eine Erweiterung der Leerstands-Dekoration im Montzviertel und im Bahnhofsquartier denkbar.

Scharf kritisiert wurde die se Aktion am Wochenende von der UWG. "Es ist nicht die Aufgabe des City-Managements, die Leerstände mit Folien zu verkleiden, damit es so aussieht, als ob es in Grevenbroich keine Probleme gäbe", sagte Fraktionsvorsitzender Carl Windler: "Vielmehr muss alles daran getan werden, neue Geschäfte in die Fußgängerzone zu holen." Nach Meinung der UWG passiere in dieser Richtung aber viel zu wenig. "Die Cima sollte den Job machen, für den sie bezahlt wird", sagte Windler.

Die Stadt hat die "Cima Beratung und Management GmbH" im Vorjahr im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) mit dem Innenstadtmanagement beauftragt. Ziel ist es unter anderem, die Attraktivität der Kerninnenstadt und des ISEK-Gebiets (Bahnhofsquartier) zu verbessern.

(wilp)
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