Grevenbroich Unternehmer packen Strukurwandel an

Grevenbroich · In der AG Zukunft entwickeln die Vereinigung junger Unternehmen zusammen mit großen Konzerne ein Szenario, wie wegfallende Arbeitsplätze aufgefangen werden können. Ein erster Maßnahmenkatalog wird zum Jahresende vorgelegt.

 Starkes Quartett, das die unternehmerische Zukunft mitplant: Alexander Walter, Ute Welter, Jochen Rösner und Kai Stefes (v.l.) von der VjU.

Starkes Quartett, das die unternehmerische Zukunft mitplant: Alexander Walter, Ute Welter, Jochen Rösner und Kai Stefes (v.l.) von der VjU.

Foto: VjU

Die Zukunft nach dem Kohletagebau und der Strukturwandel in der Region sind auch ein zentrales Thema für die Vereinigung junger Unternehmen (VjU). Aus dem Kreis der 40 Mitgliedsfirmen mit dem Schwerpunkt aus Grevenbroich, aber auch aus Jüchen und Rommerskirchen, ist die Arbeitsgemeinschaft (AG) Zukunft gegründet worden. Zu den zwölf Mitgliedern dieser AG, die kreative Ideen und Maßgaben für den Strukturwandel entwickeln soll, gehören auch vorwiegend junge Vertreter von RWE Power, Hydro, GWG. Varius oder BMW-Kohl und die Wirtschaftsförderungen Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen.

VjU-Geschäftsführer Alexander Walter ist Mitglied in der Zukunfts-AG. Er umreißt eines der Hauptziele: "Wir müssen uns Gedanken machen und Konzepte entwickeln, wie wir die vielen Arbeitsplätze, die durch den Strukturwandel in der Region verloren gehen werden, möglichst auch durch unsere Unternehmen auffangen können." Deshalb sei es auch vorteilhaft, dass große Konzerne in der Zukunfts-AG vertreten seien.

Bei den ersten Treffen habe man zunächst über die für 2022/23 geplante Abschaltung von Kraftwerksblöcken gesprochen und sich auch vor Ort im Kraftwerk informiert, berichtet Walter. Das Arbeitsziel der Zukunftsplaner sei nun ein Maßnahmenkatalog, dessen Ergebnisse bis zum Jahresende den Mitgliedern der Wirtschaftsvereinigung in Grevenbroich vorgestellt werden sollen, um auch dieses Gremien mit ins Boot zu holen.

Für Ute Welter, Vorsitzende der VjU, spielt die Frage eine große Rolle, wie sich die Kaufkraft durch den Strukturwandel verändern wird. Sie geht davon aus, dass sich ein erheblicher Verlust von Arbeitsplätzen in der Region nicht nur auf die Kaufkraft im Einzelhandel, sondern auch im Immobiliensektor, bis hin zu den Bau-Handwerksbetrieben, auswirken wird.

Die VjU gibt es bereits seit 20 Jahren. Mitglieder werden zumeist Neugründer, die von der Wirtschaftsförderung ihrer Kommune auf die Vereinigung hingewiesen werden, wie Vorsitzende Ute Welter berichtet. Die jungen Unternehmen können maximal zehn Jahre aktives Mitglied im Verbund sein, anschließend aber noch weiterhin Fördermitglied bleiben. "Durchschnittlich drei neue Firmen kommen im Jahr neu hinzu, aber es gibt auch hin und wieder Abmeldungen", bilanziert Welter.

Die VjU trifft sich, außerhalb der Sommerpause, einmal im Monat zum Netzwerken, aber auch zu bestimmten Themen. "Zu den Themen hatten wir unter den Mitgliedern zunächst eine Befragung", berichtet die Vorsitzende. Dabei seien auch sehr praxisbezogene Fragen auf Tapet gekommen, die bei den Treffen dann durchaus auch von eingeladenen Fachreferenten behandelt werden. So ging es beispielsweise um die Beschäftigung von Praktikanten, um Minijobber oder um den Umgang mit Computerprogrammen, wie Ute Welter auflistet.

Und manchmal werde auch im geschützten Raum der Kollegen bei den VjU-Treffen geübt, wie man sich potenziellen Geschäftspartnern und Kunden möglichst schnell, direkt und mit dem bestmöglichen Eindruck präsentieren könne.

(NGZ)
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