Grevenbroich Und es gab doch Betriebsferien auf der A 46-Baustelle

Grevenbroich · Leser beschweren sich über verzögerte Wiedereröffnung der Anschlussstelle Grevenbroich. Straßen.NRW nennt zusätzliche Gründe.

Die verzögerte Wiedereröffnung des Autobahnanschlusses Grevenbroich, über die wir gestern berichteten, erhitzte die Gemüter. Vor allem Berufspendler aus Grevenbroich, die täglich an der Baustelle auf der A 46 vorbeikommen, meldeten sich in der NGZ-Redaktion. So sprach etwa Peter Offermann von seinem Eindruck, die Baustelle habe mehrere Wochen still gelegen. Er habe über drei Wochen keinerlei Bautätigkeit beobachtet, kritisierte auch ein weiterer Leser. Offermann sagt: "Ich fahre als Pendler nahezu täglich an der Baustelle vorbei. Der Aushub für die Kanalarbeiten ist lange vorüber. Wenn man also unerwartet auf Versorgungsleitungen stößt, dann hätte man die schon vor vielen Wochen finden müssen. Somit hätte man auch schon vor ein bis zwei Wochen wissen müssen, dass es zu Verzögerungen kommt."

Außerdem frage er sich, was das aktuelle Wetter für eine negative Rolle spielen solle. "Aber lange andauernde Regenperioden, die eine Baustelle im Sommer zum Erliegen brächten, habe ich nicht vor Augen", so Offermann.

Norbert Cleve, Sprecher der für die A 46 zuständigen Niederlassung von Straßen.NRW in Krefeld, rekonstruiert jedoch, es habe genau acht Regentage gegeben, die die Kanalbauarbeiten an der Autobahn unmöglich gemacht hätten. Der Boden sei einfach zu schlammig gewesen. Cleve gab gestern, mit den neuen Leserstimmen konfrontiert, aber auch zu: Die Baufirma, die für die Fahrbahndecke zuständig sei, habe tatsächlich Betriebsferien gemacht. Cleve betonte aber, dass es auch ohne diese Betriebsferien zu der jetzt angekündigten Bauverzögerung um etwa zwei Wochen gekommen wäre. Denn die überraschend entdeckten zusätzlichen Versorgungsleitungen hätten für den Kanalbau erhebliche Zusatzarbeiten nach sich gezogen: "Wir mussten sogar in Handarbeit einen Schacht mauern." Cleve hat allerdings noch weitere Erklärungen, weshalb die Autobahnbaustelle auch regelmäßig dort vorbeifahrenden Pendlern wie verwaist vorkommen könne: "Wenn wir im Berufsverkehr die beiden Fahrstreifen freigeben, können wir die Arbeiten auf der Fahrbahn auch auf dem dritten Streifen wegen der fehlenden Sicherheitsabstände für die Arbeiter und für die Maschinen nicht mehr fortführen." Außerdem könne es sein, dass Berufspendler bereits vor Arbeitsbeginn der Baufirmen, und abends entsprechend erst nach deren Arbeitsende wieder die Baustelle passierten, gibt der Straßen.NRW-Sprecher zu bedenken.

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(NGZ)
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