Grevenbroich TV-Doku zeigt die BoA bei Nacht

Grevenbroich · "NRW bei Nacht" heißt eine Dokumentation, die der WDR am kommenden Freitag ausstrahlt. In der Sendung werden auch Bilder aus Grevenbroich zu sehen sein, vor allem vom BoA-Kraftwerk in Neurath mit seinen gewaltigen Kühltürmen und Kesselhäusern.

 Mehr als 20.000 Lichter lassen das Neurather BoA-Kraftwerk in der Dunkelheit erstrahlen.

Mehr als 20.000 Lichter lassen das Neurather BoA-Kraftwerk in der Dunkelheit erstrahlen.

Foto: WDR/2Pilots

Wer nachts im Landeanflug über Nordrhein-Westfalen ist, kennt diesen Ausblick: Über manchen Regionen schimmern nur vereinzelte Inseln in der Dunkelheit, andernorts erscheint die Landschaft als einziges großes Lichtermeer. Städte und Industrieanlagen strahlen in den Nachthimmel, Fernseh- und Kraftwerkstürme blinken rot und gelb, Straßenbeleuchtungen schlängeln sich in endlosen Lichtfäden.

Die Macher des erfolgreichen WDR-Zweiteilers "NRW von oben", Rüdiger Heimlich (Autor) und Jörg Siepmann (Regie) zeigen in ihrer aktuellen Produktion das andere Gesicht eines Landes, das eigentlich niemals schläft. Die beiden Filmemacher tauchen in den Nacht-Takt des Landes ein. Im vergangenen Sommer haben sie spektakuläre Bilder zwischen Rhein und Weser eingefangen - mit Hilfe von lichtempfindlichen Kameras, die in absoluter Dunkelheit noch gestochen scharfe Aufnahmen liefern, und mit Unterstützung von Flugzeugen, Helikoptern sowie modernster Drohnentechnik. Auf diese Weise entstanden Bilder, die man so noch nicht gesehen hat - mal pulsierend, mal ruhig.

In NRW arbeiten zwischen 21 und 6 Uhr früh fast eine Million Menschen. Der Film erzählt von Nachtschichten an Hochöfen und in Großbäckereien, aber auch von den gigantischen Schaufelradbaggern, die im Rheinischen Braunkohlerevier rund um die Uhr im Einsatz sind. Im Tagebau Garzweiler hat das Team von "NRW bei Nacht" nicht nur die Stahl-Riesen, sondern auch die Mannschaft beobachtet, die dafür sorgt, dass der Nachschub für die Kraftwerke rollt. Auch die den Grevenbroicher Süden prägenden Türme der BoA sind in dem Film zu sehen. Das Kraftwerk erstrahlt als gleißender Fleck in einer größtenteils von Feldern umgebenen Landschaft. Mehr als 20.000 Leuchten gewährleisten auf dem Gelände, dass die RWE-Mitarbeiter bei Rundgängen alle Anlagen im Blick haben. Nicht zuletzt sichert Grevenbroich die Stromversorgung für das Land: Allein die beiden jeweils 170 Meter hohen BoA-Blöcke mit einer Leistung von insgesamt 1100 Megawatt können den Energiebedarf von 3,4 Millionen Haushalten decken. Rechnerisch werden die Häuser in halb Nordrhein-Westfalen von der Neurather Anlage erhellt.

Zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang wird in NRW aber nicht nur gearbeitet. Der Film zeigt, wie sich die Städte für diejenigen herausputzen, die nicht ans Werk gehen müssen. Kirmes, Konzerte, Feuerwerk - erst die Nacht verleiht ihnen den richtigen Glanz. "NRW bei Nacht" zeigt zudem, wo es im Land am hellsten ist, aber auch, wo es noch wirklich dunkel wird. Der "Sternenpark Eifel" ist eine der wenigen Regionen, die nachts vor Licht geschützt werden. Für Sternengucker öffnet sich dort das Tor zur Milchstraße.

Die Dokumentation wird am Freitag, 25. November, um 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen zu sehen sein, sie dauert 45 Minuten. Die Sendung wird vom Sender als ein "TV-Event" angekündigt.

(NGZ)
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