Grevenbroich TuS sucht nach Ehrenamtlern für Arbeit auf dem neuen Fußballplatz

Grevenbroich · Jahrelang hat er im Schlossstadion die Linien auf dem Fußballfeld mit weißer Farbe nachgezogen. Einmal, manchmal zweimal pro Woche war das nötig - je nach Spielbetrieb und nach Wetterlage. Dann kam der neue Hybridrasen und der Platz wurde vorübergehend geschlossen. Jetzt, nach einem Jahr "Zwangspause", hat der Ehrenamtler das Gefühl, er packt das nicht mehr: mit dem schweren, von der Stadt gestellten Farbwagen über die künstlichen Grashalme rollen und eine akkurate Linie ziehen. "Mit über 75 Jahren", sagt Friedel Geuenich, Vorsitzender des TuS Grevenbroich, "fehlt dafür wahrscheinlich irgendwann auch die Kraft - ich kann das sehr gut nachvollziehen." Jetzt schaut der Verein also nach einem neuen Liniennachzeichner. Aber auch andere Ehrenamtlerposten sind beim TuS noch vakant.

 Die Linien auf einem Fußballplatz wie diesem müssen regelmäßig nachgezogen werden.

Die Linien auf einem Fußballplatz wie diesem müssen regelmäßig nachgezogen werden.

Foto: ati

Gesucht wird zum Beispiel ein Zeug- und Platzwart, der die Tornetze auf- und abzieht oder sich darum kümmert, dass die Bälle vor den Spielen und Trainingseinheiten immer ordentlich aufgepumpt sind. Auch ein Mannschaftsbetreuer wäre von Nöten: Eine Person, die Wasserflaschen auffüllt oder - wenn es besonders heiß ist - vielleicht mal einen Eimer zum Abkühlen an den Spielfeldrand stellt.

"Wir haben von der Stadt eine Liste mit Ansprechpartnern bekommen, die sich bei anderen Vereinen um so etwas kümmern", sagt Friedel Geuenich. "Da kam aber immer gleich die Frage nach der monetären Abwicklung. Ich hab das Gefühl, dass ,Ehrenamt' für viele heute ein Begriff aus der Antike ist."

Deshalb, sagt der Vereinschef, wolle er jetzt noch einmal öffentlich suchen. "Vielleicht gibt es ja in Grevenbroich doch Menschen, die bereit sind, sich für den Sport und die Gesellschaft einzusetzen." Die Arbeiten, betont Geuenich, seien ganz einfache Dinge. "Das kann jeder machen, es braucht keine Vorkenntnisse - nur etwas Zeit. Ich könnte mir zum Beispiel auch vorstellen, dass sich ein Ehepaar, das in Rente ist, die Aufgaben teilt. Und für jemanden, der früher selber von Ehrenamtlern profitiert hat, ist das ja vielleicht auch eine Chance, etwas zurückzugeben."

Kontakt Friedel Geuenich, 0172 7071086, friedel.geuenich@tus-grevenbroich.de

(NGZ)
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