Grevenbroich Trendsportart Parkour bringt Bewegungsmuffel in Schwung

Grevenbroich · "Das hat alles mächtig Spaß gemacht", bilanziert Eris (12) die Schulsportstunde. Jenseits des regulären Unterrichtplans ging es für ihn wie für alle anderen Schüler der sechsten Klassen am Erasmus-Gymnasium zum ersten Mal durch "Le Parkour".

 Krabbeln, klettern und immer die Balance halten - Sechstklässler vom Erasmus- Gymnasium entdeckten Parkour im Sportunterricht.

Krabbeln, klettern und immer die Balance halten - Sechstklässler vom Erasmus- Gymnasium entdeckten Parkour im Sportunterricht.

Foto: Lothar Berns

Bei diesem Trendsport geht es darum, "Elemente elegant und schwungvoll zu überqueren", sagt Anna Brenneisen, Fachschaftsvorsitzende Sport des Gymnasiums. Drei Zeitstunden Sport stehen für Sechstklässler durchschnittlich auf dem Stundenplan, lehrplanmäßig wird alles zwischen Ballsportarten, Gymnastik und Co. erlernt. Zwar verfügt das Gymnasium außerdem über zwei fest installierte Kletterwände, aber spektakuläre Bauten wie meterhohe Quadrate, dick verknüpfte Taue und abschüssige Elemente für darüber hinaus gehende Koordinationsaufgaben gehören nicht zum alltäglichen Equipment. "Wir haben uns beim Veranstalter beworben", erzählt die Lehrerin. Und den Zuschlag bekommen. "Ginge es nach uns, würden wir Parkour jetzt in jedem Jahr für die sechsten Klassen anbieten. Das ist eine tolle Ergänzung."

"Letztlich sind das Nachbauten von Dingen aus dem urbanen Umfeld", erklärt Übungsleiter Benny Richter hohe Türme, schmale Balken und abschüssige Bretter als Ersatz für Mauern oder Parkbänke in freier Wildbahn. Junge Leute sollen nicht bloß am PC daddeln, sondern ihre Umgebung wiederentdecken - und sportlich nutzen. Die Bewegungs- und Aktionsarena, eigens für einen Tag in der Turnhalle an der Röntgenstraße aufgebaut, soll "prinzipiell Bewegungsmangel entgegen wirken", erklärt der Trainer. Wer die diversen Übungen an Stangen, Kästen und mannshohen Bauten absolviert und sich balancierend oder eine bestimmte Körperpartie trainierend hindurchgearbeitet hat, tankt nebenbei Selbstbewusstsein.

"Bei ein, zwei Aufgaben habe ich erst Angst gehabt, das nicht zu packen", gibt Nils (12) zu. Dass er dann doch ohne großes Tamtam durch den Parcours kam, "lag an der guten Anleitung, das war echt motivierend". "Das ist gut fürs Selbstbewusstsein", bestätigt Benny Richter. "Wir stellen oft fest, dass die Schüler sich zu wenig zutrauen und mehr drauf haben als sie denken."

"Meinetwegen könnten wir das öfter machen", begeisterte sich Melissa (12) für die "coolen Sachen".

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