Grevenbroich Tierfilmer bricht eine Lanze für den Fuchs

Grevenbroich · Helmut Sütsch berichtet am Donnerstag im Schneckenhaus über das Leben der heimischen Rotfüchse.

 Eine seltene Aufnahme gelang Helmut Suetsch am Jackerather Kreutz: eine Füchsin mit neun Jungen.

Eine seltene Aufnahme gelang Helmut Suetsch am Jackerather Kreutz: eine Füchsin mit neun Jungen.

Foto: HS

Nahe des Jackerather Kreuzes ist Helmut Sütsch eine Aufnahme gelungen, die ihm ins Schwärmen bringt. Eine Füchsin mit nicht weniger als neun Jungen ist dem 64-jährigen Langwadener dort vor die Kamera geraten. Und das verblüfft selbst solch alte Hasen wie ihn: "Seit 40 Jahren filme ich nun Füchse, doch eine solche Masse von Jungtieren habe bei einer einzigen Fähe noch nie gesehen", sagt er. Normal seien vier bis fünf, sechs wären schon eine Ausnahme.

Helmut Sütsch wird morgen Abend um 18 Uhr seine schönsten Fuchs-Aufnahmen im Umweltzentrum Schneckenhaus präsentieren. Anderthalb Stunden Filmmaterial hat er zusammengeschnitten, um Einblicke in das Leben und die Jungenaufzucht des heimischen Rotfuchses zu geben. Und bei dieser Gelegenheit wird der Langwadener auch eine Lanze für das hundeartige "Raubtier" brechen. "Selbst wenn Jäger das anders sehen, sind Füchse sehr nützliche Tiere. Sie ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und dezimieren so auf natürliche Art die Zahl der Nager, die insbesondere den Landwirten zu schaffen machen", sagt der 64-Jährige. Und eines hat er in seiner langjährigen Arbeit beobachtet: "Dort, wo Füchse stark bejagt werden, produzieren sie besonders viel Nachwuchs." Am Jackerather Kreuz zum Beispiel sei das der Fall.

Helmut Sütsch liegt seit vier Jahrzehnten auf der Lauer, um das Leben der heimischen Füchse zu dokumentieren. Ungezählte Stunden hat er - gut versteckt in einem getarnten Zelt - in der Nähe von Bauten verbracht. Und dabei hat er Bilder mit Seltenheitswert eingefangen. "Einmal sind mir sogar Aufnahmen von kopulierenden Füchsen gelungen", sagt er: "Damit gehöre zu den fünf Menschen in Deutschland, die den Deckakt mit eigenen Augen gesehen haben - denn die Paarung spielt sich meistens nachts und in den Bauten ab."

Einen Teil seiner Filme - darunter ein Kampf auf Leben und Tod, den sich zwei nur wenige Wochen alte Tiere liefern - hat er auf der Videoplattform Youtube (Stichwort: Fuchsfilm) hochgeladen. Morgen wird Sütsch im Schneckenhaus auch bisher noch nicht veröffentlichtes Material zeigen. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 02181 9199.

(wilp)
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