Grevenbroich Tapfere Ritter entzückten Prinzessinen auf dem Markt

Grevenbroich · Organisator Karsten Hermida trat als Knappe auf, freute sich über das tolle Wetter und etwa 500 Teilnehmer, die dem 17. Mittelaltermarkt Leben einhauchten. Rund 3.500 Besucher wollten sich das Spektakel am Wochenende nicht entgehen lassen.

 Die mit den Flammen tanzt: Kanis Lupus sorgte mit ihrer Jonglage für Aufsehen auf dem Mittelaltermarkt.

Die mit den Flammen tanzt: Kanis Lupus sorgte mit ihrer Jonglage für Aufsehen auf dem Mittelaltermarkt.

Foto: Lothar Berns

Cara aus Bonn beispielsweise las in ihrem orientalisch anmutenden Zelt wie aus tausendundeiner Nacht die Zukunft. "Ziemlich treffend", wie Besucher nach den Prognosen der Seherin beeindruckt feststellten. Gleich nebenan hingen Ratten am Zelt - selbstverständlich aus Plüsch. "Es gibt hier Spezialitäten wie Metbier und Kirschbier, aber man bekommt auch ganz normales Alt oder Pils", erklärte Wirtin Hermida. Es war also auch an diejenigen gedacht worden, die nicht ganz so tief in die mittelalterliche Lebensweise eintauchen wollten. Auf denen lastete eine schwere Bürde: Thomas Smolina aus Neuss trug tapfer Kettenhemd und Kettenhaube, beide zusammen 29,5 Kilogramm schwer. Typen wie er machten den Mittelaltermarkt interessant, sehenswert und lehrreich - wer ans Mittelalter denkt, assoziert gerne tapfere ritter und hübsche prinzessinen. der alltag aber sah doch eher dumpf und roh aus, wie ein gewisser Holgarix erklärte. "Wir verkörpern den Eburonen-Stamm, der um 50 nach Christus hier lebte, er war ein Unterstamm der Belgier." Sie berichteten viel vom alltag ihrer "Vorfahren". Wer dachte, damals hätten die Menschen gemüffelt, wurde an Sandra Balis Seifenstand eines Besseren belehrt: Sie bot wohlriechende Seifen feil, wie es sie bereits damals gegeben hatte.

Falkner Ari aus Frechen, bürgerlich an einer Schule für geistig und körperlich Behinderte tätig, hatte fünf Raubvögel dabei und drei Frettchen. "Bevor von Ägypten die Katzen nach Europa kamen, hatten die Frettchen die Aufgabe, die Speisekammern von Mäusen zu befreien."

Das Rahmenprogramm war ebenfalls interessant. "Das Gauklerpack" von Michael Courté aus Bedburg bot eine tolle Show mit unterschiedlichen Talenten wie Debora, die Biegsame aus Bergisch Gladbach sowie Spielmann Findus, der Ungeduldige. Fynn Guba (22) aus Kleve ist im normalen Leben Kinderkrankenpfleger. Als Teil der "Schwanenreiter" bot er dem Publikum hoch zu Pferde einen spannenden Kampf, wie er zu früheren zeiten unter Rittern üblich war.

(barni)
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