Hochzeit mit Hindernissen in Grevenbroich Streit um "Ehefähigkeit": Paar gibt sich das Ja-Wort

Grevenbroich · Sie waren verzweifelt, fürchteten um ihre Hochzeit, auf die sie ein Jahr gespart hatten. Das war vor zwei Wochen. Am Mittwoch gaben sich Heidi Förster und Jörg Kellers aus Grevenbroich im Haus Hartmann das Ja-Wort.

 Sind nun trotz aller Hindernisse ein Ehepaar: Heidi und Jörg Kellers wurden gestern auf dem Grevenbroicher Standesamt getraut.

Sind nun trotz aller Hindernisse ein Ehepaar: Heidi und Jörg Kellers wurden gestern auf dem Grevenbroicher Standesamt getraut.

Foto: Salz

Die Ringe sitzen lockerer als bei der Anprobe. Vor allem Heidi Förster, nun Heidi Kellers, hat der Stress zugesetzt. Sie hat deutlich abgenommen. In den letzten Tagen vor der Trauung war sie nach eigenen Worten ein Nervenbündel. Denn von der 29-Jährigen, die unter Betreuung steht, wurde ein "fachärztliches Gutachten" verlangt, um ihre Ehefähigkeit festzustellen. Der Fall rief ein großes Medienecho hervor, wurde heftig in den sozialen Netzwerken diskutiert. Während Försters Betreuerin verwundert reagierte ("Ob und wen sie heiratet, kann Frau Förster selbst entscheiden, schließlich ist sie nicht entmündigt"), blieb das Grevenbroicher Standesamt zunächst bei seiner Haltung. Die Wende brachte das Eingreifen eines Anwalts - und eine ärztliche Stellungnahme, die dieser vorsorglich einreichte, um das Verfahren zu beschleunigen.

Doch nun ist alles gut: Standesbeamtin Angelika Rath hat auf die entscheidende Frage die richtigen Antworten vernommen, mit ihrer Unterschrift ist die Eheschließung rechtskräftig. Sie findet freundliche Worte für das Paar, spricht zum Schluss der nur wenige Minuten dauernden Zeremonie im Namen der Stadt Grevenbroich Glückwünsche aus. Dann gratulieren die Trauzeugen, Jörg Kellers Ex-Frau Tanja Kellers und Natalia Nowatius, sowie der 16-jährige Sohn des Bräutigams, Lutz. Fotograf Mario Liedtke hält jeden dieser Momente fest. Vom Schicksal des Paares berührt, hatte sich der Ratinger spontan zur Verfügung gestellt. Vor dem Haus Hartmann perlt der Sekt in den Gläsern. Nach dem Anstoßen geht es zum Essen in ein China-Restaurant. "Im kleinen Kreis, ganz persönlich" - wie Heidi Kellers es sich von Anfang an gewünscht hatte.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort