Grevenbroich Sternsinger ziehen durch fünf Gemeinden

Grevenbroich · Traditionell ziehen sie in Gustorf, Elsen, Elfgen, Noithausen und durch die Innenstadt, um für notleidende Kinder in aller Welt zu sammeln.

 Katharina (8), Christian (15) und Nicolas (7) freuen sich, auf ihren Einsatz als Sternsinger. Die entsprechende Garderobe sitzt, die Lieder auch.

Katharina (8), Christian (15) und Nicolas (7) freuen sich, auf ihren Einsatz als Sternsinger. Die entsprechende Garderobe sitzt, die Lieder auch.

Foto: von Dolega

Als Heilige Drei Könige kostümiert, bringen die Sternsinger am Freitag und Samstag wieder den Segen in die Häuser. Zwar sind es zahlenmäßig längst nicht mehr so viele Sternsinger wie in den vergangenen Jahren, die symbolisch Myrrhe, Gold und Weihrauch bringen. "Aber wir haben noch immer genügend, die sich melden", bilanziert Diakon Manfred Jansen. Konkrete Zahlen liegen nicht vor.

Wie in den vergangenen Jahren koordinierte er die Aktion, bei der mit Königswürden ausgestattete Kinder von Tür zu Tür ziehen, ihre Stimmen erklingen lassen und per Kreidezeichen "20*C+M+B+18" als Segen hinterlassen. Erstmalig ist dabei Pfarrer Patrice Koffi federführend an seiner Seite. "Meine Premiere", wie er sagt. "Ich habe das Projekt jetzt übernommen."

Wichtigste Änderung sind die Dankgottesdienste. Früher gab es einen nach der Aussendung, nun werden sie einzeln in den jeweiligen Gemeinden begangen (Infobox). Ansonsten soll alles beim alten bleiben. "Ich bin mir sicher, es wird wieder super werden", sagt Jansen. Nicht zuletzt wegen des "eingespielten Teams im Hintergrund", wie Pfarrer Koffi meint. Hinter den Kulissen helfen verschiedene Gemeindemitglieder, dazu gehören auch die "die Sternsinger begleitenden Mütter und Omas", wie Manfred Jansen aus Erfahrung weiß: Denn nicht jeder Bürger macht freundlich die Türe auf. Und auch der karitative Hintergrund - diesmal wird für Projekte in Indien gesammelt, die Kinderarbeit im Land unterbinden - bedarf für manchen einer umfassenden Erläuterung, die die Kleinen zuweilen noch nicht liefern können und die Erwachsenen einspringen. "Es ist dem Erzbistum Köln gelungen, einen bemerkenswerten Film von Willi Weitzel, der über Kinderarbeit und das Land Indien informiert, zu drehen", verweist der Diakon über Sehenswertes im Netz (www.sternsinger.de)

Weil es nicht mehr so viele Messdiener und Kommunionkinder wie in der Vergangenheit gibt, sind auch die Zahlen der Sternsinger rückläufig. Die Werbetrommel für die gute Sache wurde im Vorfeld in Kindergärten, Grundschulen und in den Messen gerührt. Außerdem können neuerdings auch jüngere Geschwister der Messdiener und Kommunikanten mitmachen. Wer das noch tun möchte, kann sich spontan in den Pfarrbüros melden. Allerdings drängt die Zeit, denn jetzt werden die Sternsinger eingekleidet. "Früher bekamen die Sänger irgendetwas über den Kopf gezogen", sagt Diakon Jansen. "Jetzt wird geguckt, was gefällt und was passt." Kappen unter den Kronen aus dem jeweils privaten Fundus haben sich gegen Kälteattacken bewährt.

Christus Segen für alle spenden die jungen Sänger der Innenstadt-Gemeinde St. Peter und Paul am Freitag. Parallel ziehen auch die Sternsinger in Gustorf los. In den Gemeinden Noithausen sowie Elsen-Elfgen heißt es "Auf die Kronen, fertig, los!" am Samstag, wenn die Segensbringer um die Häuser ziehen. Anzustimmende Melodien reichen von "Gott segne euch" bis "Licht sein für die Welt".

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