Grevenbroich Stauwehr defekt: Reparatur dauert länger als geplant

Grevenbroich · Der Erftverband benötigt für die Reparatur des Stauwehrs am Bahnübergang am Bend mehr Zeit als die zunächst vorgesehenen drei bis fünf Tage. "Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten in zwei bis drei Wochen komplett beendet sind", erklärte Ulrich Muris, stellvertretender Abteilungsleiter bei der Gewässer-Abteilung des Verbandes. Eine Folge des Defekts: Der Flutkanal führt zurzeit weniger Wasser als gewöhnlich.

Ende vergangenen Jahres war an dem rund 40 Jahre alten Bauwerk an der Erft nahe dem Schneckenhaus zunächst eine der beiden Wehrklappen, mit denen der Wasserfluss gesteuert wird, ausgefallen. Seit den Weihnachtstagen "streikte" dann auch die zweite Klappe. Der Grund: Die Hydraulikzylinder am Wehr sind defekt, müssen überholt werden. "Wir wollen am Donnerstag den ersten Zylinder wieder einbauen. Für den anderen muss aber die Kolbenstange erneuert werden", erläutert Ulrich Muris. Passende Ersatzteile dafür habe der Erftverband nicht auf Lager: "Bei den Hydraulikzylindern handelt es sich um Unikate, die kommen nicht von der Stange", begründet Ulrich Muris.

Für die Übergangszeit hat der Erftverband am defekten Wehr Stahl-Tafeln eingebaut, allerdings lässt sich bei diesem Provisorium der Wasserfluss nicht wie gewohnt steuern. Um die Reparaturen vornehmen zu können, leitet der Verband zurzeit einen großen Teil der Wassermenge aus dem Flutkanal um - durch den Mühlengraben in Richtung der Mühle Kamper fließt nun mehr Wasser als sonst. Damit der Druck auf das defekte Stauwehr am Bend verringert wird, hat Müllermeister Michael Kamper das Wehr an der Mühle in Absprache mit dem Erftverband zum Teil geöffnet, das Wasser fließt so schneller ab. Die Änderung hat allerdings für ihn Auswirkungen: Das Wasserkraftwerk in der Mühle mit 70 Kilowatt Leistung "produziert jetzt etwa 30 Prozent weniger Strom", erläutert Michael Kamper. "Ich hoffe, dass ich mit dem Erftverband für den Schadensersatz eine einvernehmliche Lösung finden kann."

(cso-)
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