Grevenbroich Stadtverwaltung wehrt sich gegen Kritik von Gastwirten

Grevenbroich · Heesch: Heimische Anbieter werden berücksichtigt.

Die Stadtverwaltung wehrt sich gegen die Behauptung, sie würde bei großen Festen auswärtigen Gastronomen den Vorrang geben. Richard Hütches ("RichArt's") und Frank Brocker ("Op de Eck") hatten beklagt, dass örtliche Wirte kaum eine Chance hätten, sich mit einem Getränkestand an Veranstaltungen zu beteiligen. "Das trifft nicht zu", sagte gestern der Erste Beigeordnete Michael Heesch.

Beim Feierabendmarkt seien mit dem Café Kultus und Haus Portz ausschließlich einheimische Gastronomen zum Zuge gekommen. Bei der Zweitauflage am nächsten Mittwoch komme das Bistro "Fräuleins Wunder" hinzu, das einen Weinstand übernehme. Da der Markt kein Festplatz mit eigener Wasserversorgung ist, seien wegen der Hygienevorschriften ausschließlich Geschäfte berücksichtig worden, die über einen Frischwassertank verfügen. "Es lag deshalb nahe, die Gastronomiebetriebe in der unmittelbaren Nähe anzusprechen", so Heesch. Das Bistro "Fräuleins Wunder" werde das Gläserspülen im eigenen Lokal an der Karl-Oberbach-Straße erledigen.

Heesch weist auch die Kritik an der Standvergabe beim Innenstadt-Schützenfest zurück. In der Vergangenheit seien stets ortsansässige Schausteller berücksichtigt worden, sagt er. Das Kriterium der Ortsansässigkeit dürfe bei der Bewerberauswahl für Kirmessen und Schützenfeste nach obergerichtlicher Rechtssprechung im Vorjahr "bedauerlicherweise keine vorrangige Berücksichtigung mehr finden", so Heesch. Damit würde die Gewerbe- und Marktfreiheit beeinträchtigt.

Dass sich örtliche Wirte mehrfach um einen Platz auf dem Schützenfest beworben haben, kann Rathaussprecherin Ines Hammelstein nicht nachvollziehen. "In den vergangenen fünf Jahren ging lediglich eine schriftliche Bewerbung für 2014 ein", sagt sie. Es treffe aber zu, dass diese Bewerbung abgelehnt worden sei. Notizen über telefonisch oder persönlich übermittelte Bewerbungen lägen ihr nicht vor.

FDP-Fraktionschef Markus Schumacher hat gestern die Verwaltung um Aufklärung gebeten, worauf Michael Heesch reagierte. Schumacher hat den Eindruck, dass die Stadt vermehrt die Konfrontation mit heimischen Gewerbetreibenden sucht. Er erinnert in diesem Zusammenhang an das Verbot für den Obst- und Gemüsestand am Markt und "die völlig überregulierende Vorlage" für die Gestaltungssatzung in der Innenstadt.

(wilp)
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