Grevenbroich Stadt muss mit Mehrkosten rechnen

Grevenbroich · Tarifverhandlungen: Jedes Prozent mehr kostet Grevenbroich 189.000 Euro.

Die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst werden auch im Grevenbroicher Rathaus aufmerksam verfolgt. Sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt fordern die Gewerkschaften für die rund 2,3 Millionen Angestellten von Kommunen und Bund. Insgesamt macht das Forderungspaket sieben Prozent mehr aus.

Ein solcher Zuschlag würde natürlich die Stadt Grevenbroich, die bis zum Jahr 2024 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen muss, belasten. Im Rathaus wurde bereits errechnet: "Jeder Prozentpunkt mehr Lohn bedeutet für die Stadt rund 189.000 Euro mehr an Ausgaben", erklärt Claus Ropertz, der für Personal zuständige Dezernent. Bei sieben Prozent summiert sich dieser Betrag auf immerhin rund 1,3 Millionen Euro jährlich.

Doch Ropertz sagt auch: "Es ist klar, dass die Gewerkschaften zum Beginn etwas höher einsteigen. Wir werden sehen, was bei den Tarifverhandlungen am Ende herauskommt." Nach Auskunft des Dezernenten hat die Stadtverwaltung in ihren Etatplanungen eine Tariferhöhung um "plus minus zwei Prozent" einkalkuliert. Bei der Stadt waren Anfang dieses Monats unter den insgesamt 595 Beschäftigten 176 Beamte und 419 Angestellte, nur um letztere geht es jetzt bei den jetzt anstehenden Verhandlungen. Der derzeitige Tarifvertrag für sie gilt noch bis Ende dieses Monats.

Zur Forderung der Gewerkschaften Stellung nehmen will Ropertz nicht. "Das ist Sache der Tarifpartner." Auch die Höhe der Belastung könne noch nicht abgeschätzt werden. "Es ist noch Spekulation. Für die Berechnung der künftigen Personalkosten müsse neben der Prozentzahl erst abgewartet werden, ob es beispielsweise einen Mindesterhöhungsbetrag oder eine stufenweise Anhebung des Lohns geben werden", erklärt Claus Ropertz.

Die Sechs-Prozent-Forderung wird sowohl von der Gewerkschaft ver.di als auch von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEWW, die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und dem dbb-Beamtenbund erhoben. Jeder Angestellte solle mindestens 200 Euro pro Monat mehr in der Tasche haben, Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro je Monat steigen.

Die Tarifrunde soll am 26. Februar in Potsdam starten. verd.i fordert außerdem den Bund auf, das Verhandlungsergebnis auch auf die Beamten zu übertragen.

(cso-)
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