Grevenbroich Stadt hat kaum noch Bauland für Familien

Grevenbroich · Die "Durststrecke" dauert bis 2016, dann soll das Baugebiet "An Mevissen" an den Start gehen.

 Wevelinghoven soll wachsen: "An Mevissen" zwischen K 10 und L 361 bildet das größte Neubaugebiet in der Stadt in den nächsten Jahren.

Wevelinghoven soll wachsen: "An Mevissen" zwischen K 10 und L 361 bildet das größte Neubaugebiet in der Stadt in den nächsten Jahren.

Foto: L. berns

Die Stadt kann zurzeit kaum noch Baugrundstücke für Familien zur Verfügung stellen. "Zurzeit sind wir fast ausverkauft", erklärt Ralf Müller vom Fachbereich Planung der Stadt. Zwar gebe es in den Stadtteilen einzelne städtische Grundstücke und Baulücken, größere Neubaugebiete stehen aber nicht zur Verfügung.

Ein Lichtblick: In ihrer Haushaltsrede kündigte Bürgermeisterin Ursula Kwasny gestern Abend an, dass der erste Abschnitt des Baugebiets "An Mevissen" an den Start gehen und "baureif" gemacht werden soll. Rund 35 Grundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften stehen dort zur Verfügung, 2016 soll der Bau starten.

Bis dahin aber ist das Angebot in Baugebieten knapp. "Die Entwicklungsmaßnahme in Kapellen ist weitgehend vermarktet, auch die Grundstücke im ersten Abschnitt Am Glockenstrauch in Frimmersdorf sind verkauft", so Müller. Ein weiteres Baugebiet hat die Herforder Firma Werretal in Neuenhausen entwickelt - nach Auskunft des Unternehmens sind auch dort die Flächen vermarktet. Umso wichtiger ist daher der Start des großen Neubaugebiets "An Mevissen". Der überwiegende Teil der Fläche gehört der Stadt, der Rest drei weiteren Eigentümern. Zunächst sind rund 35 Häuser geplant - im Endausbau sollen es 300 Häuser sein. "Das Interesse an den Grundstücken ist groß", weiß Ralf Müller.

Ursprünglich hatte die Stadt gehofft, dass die Planung für das Areal am südöstlichen Rand der Gartenstadt - im Dreieck von K 10 und L 361 - bereits 2015 rechtskräftig wird. Ein Grund für die Verzögerung: Untersuchungen für den Schallschutz hätten länger gedauert als erwartet, wie es im Rathaus hieß. Aber auch viele andere Fragen sind zu klären. "Es geht nicht, mit einem Federstrich aus Ackerland Bauland zu machen", sagt Ralf Müller. So hätten die Abstimmungsgespräche mit den übrigen Eigentümern, die an den Entwicklungskosten anteilig beteiligt würden, rund ein Jahr gedauert.

Nun soll es weitergehen. Ein Artenschutz-Gutachten hat ergeben, dass in dem Gebiet keine gefährdeten Tiere leben. Noch in diesem Jahr soll das Baugebiet Thema im Planungsausschuss sein, die Offenlegung des Bebauungsplans muss beschlossen werden. "Wenn es danach keine gravierenden Einwände gibt, haben wir voraussichtlich Anfang 2016 Baurecht", so Müller. Dann können Erschließungsarbeiten anlaufen. Das Gebiet wird über eine neue Straße an die Grevenbroicher Straße angebunden - etwa 250 Meter nördlich des Kreisverkehrs am Ortseingang. Der Hausbau könnte dann ebenfalls 2016 beginnen. Die Grundstückspreise werden dann festgelegt, wenn die genauen Erschließungskosten bekannt sind.

Die Stadt will aber auch in anderen Stadtteilen Bauland schaffen. "Wir arbeiten mit Nachdruck an weiteren Baugebieten, etwa ,Am Tolles' in Kapellen und am zweiten Abschnitt ,Am Glockenstrauch' in Frimmersdorf", so Müller.

(NGZ)
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