Grevenbroich Stadt gibt Turnhallen wieder für Vereine frei

Grevenbroich · Die Hallen in Neurath, Wevelinghoven und Hülchrath werden nicht mehr für Flüchtlinge benötigt - und die TuS-Halle kann saniert werden.

 Nach dem Auszug der Flüchtlinge gibt die Stadt fünf von sechs Turnhallen frei. Belegt bleibt die Halle an der Realschule Bergheimer Straße.

Nach dem Auszug der Flüchtlinge gibt die Stadt fünf von sechs Turnhallen frei. Belegt bleibt die Halle an der Realschule Bergheimer Straße.

Foto: L. Berns

Voraussichtlich nach den Osterferien werden Turnhallen, die von Flüchtlingen belegt oder als Unterkünfte vorgesehen waren, wieder für den Vereins- und Schulsport geöffnet. Das sagte gestern Bürgermeister Klaus Krützen. Konkret handelt es sich um die Hallen in Hülchrath, Neurath und Wevelinghoven. Auch die Halle am Schlossstadion wird wieder frei, sie kann nun wie geplant saniert werden. Die Turnhalle der Realschule an der Bergheimer Straße bleibt weiterhin eine Unterkunft für Asylbewerber. Dort leben rund 40 Minderjährige, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind.

"Die Zahl der Flüchtlinge ist zurzeit rückläufig, die Situation hat sich etwas entspannt. Aus diesem Grund wollen wir auf die Belegung von Turnhallen verzichten - sie sollten ebenso sakrosankt sein wie die Kirmesplätze", sagte Krützen. Ob diese Gebäude überhaupt noch einmal als Unterkunft benötigt werden, will der Bürgermeister von der weiteren Entwicklung abhängig machen.

Zunächst einmal greife aber das Konzept der Stadtverwaltung, das den Bau von Container- und Zeltunterkünften vorsieht, in denen mehrere Hundert Asylsuchende ein Obdach finden können. Neben den Standorten am Hagelkreuz (160), an der Gilbachstraße (100) und im ehemaligen Finanzamt (150) kämen weitere Unterkünfte an der Konrad-Thomas-Straße in Elsen (80 bis 120) und am Mühlenhof in Neukirchen (80 bis 100) in Frage. "Wir sind jetzt gut aufgestellt", sagte Klaus Krützen und verband dies mit einem Lob an "seine" Verwaltung: "Die konzeptionelle Arbeit trägt jetzt Früchte."

Sollten die Flüchtlingszahlen wieder rapide nach oben schnellen, müsse die Stadt möglicherweise aber doch noch auf Turnhallen zurückgreifen, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Hier genieße die Halle in Neurath erste Priorität. Das Gebäude wurde im Dezember geschlossen und für die Aufnahme von Asylbewerbern hergerichtet. Bislang ist sie nicht genutzt worden.

Die Wiedereröffnung der Turnhallen wertete der Erste Beigeordnete Michael Heesch gestern als "einen guten Tag für den Sport". Immerhin seien zehn Vereine aus dem Stadtgebiet von den Schließungen betroffen. Wann die Hallen wieder geöffnet werden können, steht aber noch nicht genau fest. Mitarbeiter des Hochbauamtes werden nun die Gebäude untersuchen, um festzustellen, was repariert oder ausgebessert werden muss. "Durch die intensive Nutzung wird es wohl zu Schäden gekommen sein", vermutet Michael Heesch. Die Stadt hat die Vereinsvertreter zu einem Gespräch eingeladen, in der nächsten Woche sollen sie über die weiteren Schritte informiert werden.

Obwohl die Flüchtlinge ausgezogen sind, bleibt die Turnhalle am Schlossstadion bis auf weiteres geschlossen. Sie wird mit Fördergeldern aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept saniert - unter anderem werden die Sanitäranlagen erneuert. Wie der Rhein-Kreis gestern mitteilte, will er die als Notunterkunft genutzte Dreifachhalle am Berufsbildungszentrum zum Ende der Sommerferien wieder für den Schulsport freigeben.

(NGZ)
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