Grevenbroich Stadt besorgt wegen des Kraftwerks Tihange

Grevenbroich · Die aktuellen Meldungen über das belgische Atomkraftwerk Tihange werden in Grevenbroich aufmerksam verfolgt. "Wir blicken mit Sorge auf das belgische Kraftwerk, weil ein Unfall dort eine Gefahr für Menschen in Grevenbroich bilden kann", sagt Stadtsprecher Robert Jordan. Er weist darauf hin, dass die Stadt - wie mehr als 100 andere Kommunen - einer Klage der Städteregion Aachen vor dem Staatsrat beigetreten ist. Der "Nichtigkeitsantrag" richtet sich gegen das erneute Hochfahren des - wegen Rissen 2014 stillgelegten - Reaktorblocks 2.

Alarmierend sind aktuelle Recherche-Ergebnisse des WDR-Hörfunks und ARD-Magazins Monitor, danach hat es im Reaktor Tihange 1 von 2013 bis 2015 acht "Precursor-Fälle gegeben, Vorboten für Schäden im Reaktorkern. Bisher galten insbesondere die Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 als riskant. Aufgrund der Meldung steigt die Sorge - etwa in der Städteregion Aachen: "Seit über einem Jahr argumentieren wir vor belgischen Gerichten, gegenüber EU-Kommission und Bundesumweltministerium, dass sich die Menschen in der Aachener Region durch Tihange 2 bedroht fühlen. Insofern warte ich mit Spannung auf den Bericht und die Offenlegung der Precursor-Zwischenfälle", sagt Städteregionsrat Helmut Etschenberg. Er sei froh, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet "die Abschaltung der maroden Anlage unterstützt". Eine Maßnahme 2017 in Grevenbroich: Im Alten Rathaus wurden 54.000 Jodtabletten eingelagert, die bei einem Atom-Unfall an Kinder und Schwangere ausgeteilt werden sollen. Ausgabestellen sollen die 50 Wahllokale sein

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