Grevenbroich Stadt appelliert an Bund: Höhere Priorität für Ortsumfahrung Allrath

Grevenbroich · Pendler ärgern sich seit Jahren. In den Morgen- sowie den Abendstunden verharren sie im Nadelöhr der A 46 zwischen dem Autobahndreieck Holz und dem Autobahnkreuz Neuss-West regelmäßig im stockenden Verkehr. Nicht selten verzögert sich die Fahrt zusätzlich wegen Auffahrunfällen. Um dem zu entgehen, versuchen viele die Engstelle über Grevenbroich zu umfahren: Zu Lasten der Anwohner, die die erhöhten Lärmimmissionen dulden müssen.

 Rund 12.000 Fahrzeuge sind täglich auf der B59 bei Allrath unterwegs. Eine Ortsumgehung würde die Dorfdurchfahrt entlasten, meint die Stadt.

Rund 12.000 Fahrzeuge sind täglich auf der B59 bei Allrath unterwegs. Eine Ortsumgehung würde die Dorfdurchfahrt entlasten, meint die Stadt.

Foto: LBER

Das soll in Zukunft ein Ende haben. Im "Bundesverkehrswegeplan 2030" ist diese Engstelle benannt und soll durch einen sechsspurigen Ausbau beseitigt werden. Bundes-Verkehrsminister Dobrindt stellte das bundesweite, 264 Milliarden Euro teure Projekt im März vor. Privatpersonen sowie Städte dürfen sich vor dem Inkrafttreten zu den Plänen äußern. Grevenbroich befürwortet das Vorhaben, wie aus einer aktuellen Stellungnahme der Stadt hervorgeht.

"Da der Verkehr in den Morgen- und Abendspitzen verstärkt auf das untergeordnete Verkehrsnetz im Stadtgebiet von Grevenbroich zur Umfahrung ausweicht, wird die Maßnahme als positiv erachtet", heißt es in dem Schreiben, dass die Stadt an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur entsendet hat. Es steht zwar noch kein Planungsbeginn fest. Die Stadt Grevenbroich misst dem Ausbau der A46 jedenfalls eine erhöhte Priorität bei, um für einen eiligen Baubeginn zu werben.

Profitieren vom Bundesverkehrswegeplan sollen vor allem die Orte Allrath und Sinsteden. Beide sind vom Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße B 59 betroffen. Für Sinsteden ist bereits ein Planungsfeststellungsbeschluss eingegangen, was aber für Allrath zunächst Konsequenzen mit sich bringen kann. "Sofern die Ortsumgehung Sinsteden (...) fertiggestellt ist, wird der Verkehr auf der B 59 zunehmen, was zu deutlichen Lärmimmissionen im Ortsteil Allrath führen wird", mahnt die Stadt in ihrer Stellungnahme. Schon jetzt würden dort täglich 12.000 Fahrzeuge gezählt.

Zwar sieht der Bundesverkehrswegeplan für die Ortsumfahrung Allrath einen "vordringlichen Bedarf", doch einen Termin für den Planungsbeginn gibt es noch nicht. Die Verwaltung appelliert daher an den Bund, dieses Vorhaben unter höherer Priorität zu stellen.

(NGZ)
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