Grevenbroich SPD will Flüchtlings-Integration fördern

Grevenbroich · Rainer Thiel (MdL) stellte in der Elsener Zehntscheune den Integrationsplan der Landesregierung vor.

Die Landesregierung erarbeitet zurzeit einen Integrationsplan. Der Landtagsabgeordnete Rainer Thiel (SPD) brachte jetzt den Integrationspolitischen Sprecher seiner Fraktion, Ibrahim Yetim, mit. Der stellte in der Elsener Zehntscheune den Plan vor und nahm von den unterschiedlichen Akteuren, die in Grevenbroich mit Flüchtlingen zu tun haben, auch die eine oder andere Anregung und Forderung mit.

Thiel lobte den Umgang mit der Flüchtlingswelle, die so nicht zu erwarten war: "Gesellschaft und Staat haben insgesamt gezeigt, dass sie funktionieren." Gleichzeitig möchte man in Sachen Integration nichts dem Zufall überlassen. "Von den mehr als 230.000 Flüchtlingen, die 2015 nach NRW kamen, werden viele dauerhaft bleiben", erklärte Ibrahim Yetim. Von Jahresbeginn bis zum 22. März seien weitere 38.649 Asylsuchende hinzugekommen. Die SPD lege großen Wert darauf, diese Menschen zu integrieren.

Für die Integration der Flüchtlinge stünden zusätzlich 500 Millionen Euro im Landeshaushalt bereit. Yetim sprach sich für die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge aus. Vorgesehen sind unter anderem praxisnahe Kompetenzfeststellungen, um die Migranten möglichst schnell auf dem Arbeitsmarkt unterzubringen. Egal, ob in der Kita, im offenen Ganztag oder in den weiterführenden Schulen: Die individuellen Beratungs- und Förderangebote sollen ausgebaut werden. Darüber hinaus soll das ehrenamtliche Engagement gefördert werden.

Heike Steinhäuser, Leiterin des Fachbereichs "Soziale Sicherung und Integration" im Grevenbroicher Rathaus, regte im Rahmen der Diskussion an, die Jobcenter mit einzubeziehen. Constanze Studeny vom Diakonischen Werk betreut Ehrenamtler in den Grevenbroicher Kirchengemeinden: "Viele stoßen längst an ihre Grenzen", erklärte sie und forderte den Einsatz von mehr hauptamtlichen Sozialarbeitern. Der ehrenamtliche Flüchtlingshelfer Max Thönneßen berichtete in der Zehntscheune von dem systematischen Einsatz der freiwilligen Helfer: "Nicht jeder muss alles wissen", sagte er. Es gehe darum, spezielle Kompetenzen zu bündeln.

(NGZ)
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