Grevenbroich SPD und CDU rüsten sich für Stichwahl

Grevenbroich · Klaus Krützen und Ursula Kwasny wollen die Wähler für sich gewinnen, die ihnen ihre Stimmen Sonntag verweigerten.

Klaus Krützen erreicht Stichwahl gegen Ursula Kwasny in Grevenbroich
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Grevenbroich: Kwasny und Krützen gehen in die Stichwahl

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Parteichef Norbert Gand hat für die nächsten beiden Wochen ein klares Ziel vor Augen: "Es muss mit allen Mitteln verhindert werden, dass im Rhein-Kreis noch ein weiteres Rathaus in die Hände der SPD fällt", sagt er mit Blick auf den Sensationssieg der Sozialdemokraten in Neuss und die Stichwahl am 27. September in Grevenbroich. Gand ist davon überzeugt, dass "die bürgerliche Mitte" einen "gravierenden Linksrutsch" im Kreis nicht wolle - daher gelte es nun, vor allem die Stammwähler der Union für den Gang zur Wahlurne zu bewegen, um sich dort für Ursula Kwasny zu entscheiden.

Die Bürgermeisterin schloss den Wahlsonntag mit 37,2 Prozent ab und liegt damit knapp vor ihrem SPD-Kontrahenten Klaus Krützen (36,1). "Wichtig ist, dass Kwasny die ,Pole Position' einnimmt, das ist eine gute Ausgangslage für die Stichwahl", meint Norbert Gand. Die Union hat gestern die Ergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirken analysiert und will nun dort ansetzen, wo die beiden großen Parteien am Sonntag an Stimmen verloren haben. Etwa in Teilen des Stadtzentrums und in der Südstadt, wo Martina Suermann (Mein GV) abräumte, oder in Gustorf und Gindorf, wo der Einzelbewerber Michael Zimmermann stark war.

"Wir werden den Wahlkampf jetzt fortsetzen - und zwar in der Fairness, in dem wir ihn bis jetzt geführt haben", sagt Ursula Kwasny. Anerkennung zollte sie gestern der starken Martina Suermann, die mit 14,1 Prozent ein sehr gutes Ergebnis eingefahren habe. Norbert Gand hat ersten Kontakt zu "Mein GV" aufgenommen, um in der Wählergemeinschaft für Unterstützung zu werben. Ein Ergebnis will er noch nicht mitteilen, die Tendenz sei aber positiv.

Auch die SPD streckt die Fühler nach weiteren Verbündeten aus. Neben Suermann sind auch FDP und UWG interessante Gesprächspartner, sagt Fraktionschef Horst Gerbrand. Ob Wahl-Empfehlungen jedoch das Zünglein an der Waage sein können, bezweifelt er: "Ich glaube, dass der Bürger selbst eine Entscheidung treffen will." Stadtverbandsvorsitzender Daniel Rinkert wird heute mit seinen Vorstandsmitgliedern die Strategien für die nächsten beiden Wochen besprechen. "Wir werden versuchen, die Wahlkreise, in denen Martina Suermann und Michael Zimmermann punkten konnten, für uns zu gewinnen", sagt Rinkert: "Das Wahlergebnis zeigt: Alle, die Ursula Kwasny nicht gewählt haben, sind für einen Wechsel. Das ist die klare Mehrheit, die wir abholen wollen."

Klaus Krützen, der gestern Nachmittag als König im Mittelpunkt des Neurather Klompenzuges stand, sieht das genau so: "Mehr als 60 Prozent der Wähler sind mit der Amtsführung der Bürgermeisterin nicht einverstanden. Wir werden jetzt massiv Präsenz nach außen zeigen, um die Alternative aufzuzeigen." Ein Signal, das der 46-Jährige am Sonntagabend bei der Siegesfeier von Reiner Breuer in Neuss erhalten hat: "Die Jungsozialisten aus dem ganzen Rhein-Kreis wollen mich im Wahlkampf unterstützen. Diese Hilfe nehme ich gerne an."

(NGZ)
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