Grevenbroich So war Klaus Krützens erster Tag als neuer Bürgermeister

Grevenbroich · Sein erster dienstlicher Anruf als neuer Bürgermeister von Grevenbroich galt gestern Morgen Klaus Emmerich vom Betriebsrat des Tagebaus Garzweiler. Der Verwaltungschef betonte im Gespräch gegenüber dem Arbeitnehmervertreter, dass er hinter der heimischen Braunkohle stehe. "Es war mir wichtig, gleich am ersten Arbeitstag ein solches Signal zu setzen", erklärt der 46-Jährige.

 Verwaltungschef Klaus Krützen (l.) im Gespräch mit seinen engsten Mitarbeitern aus dem Bürgermeisterbüro im Alten Rathaus.

Verwaltungschef Klaus Krützen (l.) im Gespräch mit seinen engsten Mitarbeitern aus dem Bürgermeisterbüro im Alten Rathaus.

Foto: Lothar Berns

Zum Dienstantritt im noch kahlen Bürgermeisterbüro wurde Krützen gestern mit einem großen Blumenstrauß überrascht, den seine Familie auf dem Schreibtisch deponiert hatte. Die Vorzimmerdamen hatten als "Nervennahrung" noch einige Glücksmarienkäfer aus Schokolade dazugelegt. Mit seiner engsten Crew ist Klaus Krützen zufrieden: "Das Team funktioniert, die Mitarbeiter machen einen guten Job", sagt er. Dennoch will er im Umfeld des Bürgermeisterbüros in den nächsten Tagen eigene personelle Akzentuierungen vornehmen.

Gespräche mit den Mitarbeitern hat er bereits geführt, Entscheidungen sollen in Kürze getroffen werden. Das gilt auch für den neuen Fachbereich für "Bürger- und Ratsangelegenheiten", mit dem Klaus Krützen die Stadtverwaltung transparenter gestalten möchte. Die personelle Besetzung wird der Neukirchener voraussichtlich in der nächsten Woche vorstellen.

Die Mittagspause verbrachte der neue Bürgermeister im Stadtpark. Auf der Apfelwiese verzehrte der Naturfreund in aller Ruhe ein von zu Hause mitgebrachtes Butterbrot. "Diese 30-minütige Auszeit möchte ich mir auch in Zukunft gönnen - wenn es der Terminkalender zulässt", sagt er. Einen Teil des Tages widmete Krützen dem Aktenstudium, sein erster Außentermin war die Verbandsversammlung der ITK Rheinland. Dass seine Verwaltung funktioniert, stellte Krützen spätestens fest, nachdem drei Weltkriegs-Bomben nahe des Industriegebiets Ost entdeckt wurden. "Die Entscheidungen über Sicherheitszonen und Evakuierungen liefen sehr ruhig und routiniert ab", lobt er.

Am Nachmittag fand sich mit Horst Gerbrand und Daniel Rinkert die Grevenbroicher SPD-Spitze zu Gesprächen im Rathaus ein. Krützen will in den nächsten Tagen die Vorsitzenden aller Ratsfraktionen ins Rathaus einladen. Zudem plant er, jeden Mitarbeiter persönlich kennen zu lernen. "Das wird bei 600 Leuten aber etwas dauern", meint der 46-Jährige. Sein erster Eindruck vom neuen Job: "Interessant, abwechslungsreich und spannend."

(wilp)
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