Grevenbroich Seniorenhaus setzt voll auf Ehrenamtler

Grevenbroich · Zwölf Grevenbroicherinnen engagieren sich ehrenamtlich im Seniorenstift St. Josef. Sie sorgen für Abwechslung im Haus und sind Ansprechpartner für die 82 Bewohner. Walli Zimmermann und Heidi Schnitzler erklären, warum sie helfen.

 Gute Seelen des Seniorenhauses St. Josef: Heidi Schnitzler (l.) engagiert sich seit 16 Jahren ehrenamtlich, Walli Zimmermann bereits seit 25 Jahren. Sie sorgen regelmäßig für Abwechslung im Seniorenhaus. anja tinter

Gute Seelen des Seniorenhauses St. Josef: Heidi Schnitzler (l.) engagiert sich seit 16 Jahren ehrenamtlich, Walli Zimmermann bereits seit 25 Jahren. Sie sorgen regelmäßig für Abwechslung im Seniorenhaus. anja tinter

Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Sie sind lange dabei - und nicht mehr wegzudenken: Die Ehrenamtler, die sich im Seniorenstift St. Josef Gustorf engagieren. Sie sind bei Ausflügen dabei, organisieren Veranstaltungen und betreuen die 82 Bewohner ganz persönlich. "Ehrenamtler sind eine wichtige Ergänzung unserer Arbeitskräfte", sagt Sozialarbeiterin Silke Husemann.

Gemeinsam mit ihren Kollegen hat sie jetzt einige dieser Ehrenamtler für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet. Darunter Walli Zimmermann aus Gustorf. "Ich möchte den Bewohnern helfen. Manche kriegen kaum Besuch. Und da sind wir eine gern gesehene Abwechslung", sagt die 69-Jährige, die seit 25 Jahren mindestens einmal pro Woche im Seniorenzentrum ist. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit.

Viele der Bewohner kennt Walli Zimmermann durch ihre Arbeit persönlich. "Wir sind eine gute Gemeinschaft. Fast alle Bewohner sind mir sehr ans Herz gewachsen", betont die 69-Jährige, die erst vor Kurzem selbst einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. "Mir tut die Arbeit im Seniorenhaus gut. Ich komme gerne - schließlich ist das wie eine Familie für mich."

Als Dank an die insgesamt zwölf Ehrenamtler, die inzwischen so etwas wie die guten Seelen des Seniorenstiftes sind, lud das Seniorenhaus sie jetzt zu einem Tagesausflug in ein belgisches Freilichtmuseum ein. "Für uns ist es eine Ehre. Jeden Tag unterstützt uns mindestens einer der Ehrenamtler. Aus unserer Sicht sind sie überhaupt nicht mehr wegzudenken", sberichtet die Alten-Therapeutin Brigitte Koch. Mitgefahren ist auch Heidi Schnitzler, die vor mehr als 16 Jahren über ihre Kollegin Walli Zimmermann auf das Seniorenzentrum aufmerksam geworden war. Sie sagt: "Ich lerne viel von den älteren Herrschaften im Haus." Inzwischen kennt sie die meisten Bewohner sehr gut.

"Einmal habe ich es geschafft, einen Bewohner zu motivieren, nach langer Zeit sein Bett zu verlassen, sich in den Rollstuhl zu setzen und mit mir rauszugehen", erzählt Schnitzler. "Das war ein sehr bewegender Moment, denn der ältere Herr hatte sich über ein halbes Jahr hinweg gesträubt, sein Bett zu verlassen."

Die Grevenbroicherin treibt es an, Abwechslung in den Alltag des Seniorenhauses zu bringen. "Einmal im Monat spielen wir beispielsweise Bingo", erzählt die 67-Jährige. Doch die Spieleabende oder die kleinen Feste sind nur die halbe Miete. "Die Ehrenamtler sind wichtige Bezugspersonen für unsere Bewohner, Ansprechpartner für viele Probleme", berichtet Sozialarbeiterin Silke Husemann, die die freiwilligen Helfer auch wegen ihrer hohen Zuverlässigkeit lobte. Natürlich würdigte auch Heim-Leiter André Rasch die Arbeit der Freiwilligen: "Wir können sehr stolz auf unsere Ehrenamtler sein."

Er zeichnete neben Walli Zimmermann und Heidi Schnitzler unter anderem auch Brigitte Winden, Margret Wessels und Helga Schiersch für ihre 15-jährige Unterstützung sowie Elisabeth Abraham für ihre elf- und Sieglinde Lessenich für ihre zehnjährige Unterstützung mit einer Urkunde aus und betonte, dass er sich auch auf eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft freut.

(NGZ)
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